UN-Food Systems Summit in New York

Welthungerhilfe fordert grundlegende Reform des Ernährungssystems.

Am Donnerstag findet im Rahmen der UN-Vollversammlung in New York der Gipfel zu Ernährungssystemen /Food Systems Summit statt. Vor dem Hintergrund steigender Hungerzahlen suchen Regierungen, Vertreter und Vertreterinnen der Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Privatwirtschaft nach Wegen, das weltweite Ernährungssystem grundlegend zu verändern. Das heutige System ist nicht gerecht, nicht nachhaltig und nicht krisenfest. Die Welthungerhilfe fordert die Bundesregierung auf, sich für den Aufbau und die Stärkung von lokalen und regionalen Ernährungssystemen einzusetzen, die insbesondere die Interessen der Hungernden und Armen berücksichtigen. Auch in Deutschland muss sichergestellt werden, dass sich Entscheidungen in der Handels- und Energiepolitik nicht negativ auf die Ernährungssicherheit auswirken, indem zum Beispiel Menschen im globalen Süden für den Anbau von Exportprodukten von ihrem Land vertrieben werden.

Regierungen müssen menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten in der landwirtschaftlichen Produktion und in den Lieferketten durchsetzen. Der UN-Gipfel muss einen Systemwechsel einleiten, der es zukünftig auch 10 Milliarden Menschen ermöglicht, sich gesund zu ernähren, ohne die Natur und das Klima zu zerstören. Das Recht auf gesunde Nahrung ist ein Menschenrecht.

„Weltweit werden mehr Nahrungsmittel produziert als jemals zuvor. Trotzdem hungern derzeit 811 Millionen Menschen.  Kleinbauern und Kleinbäuerinnen produzieren in vielen Weltregionen den größten Anteil der Nahrungsmittel und liefern bis zu 80% der elementaren Nährstoffe. Aber gerade sie sind besonders von Armut und Unterernährung betroffen. Unsere Art und Weise, Nahrungsmittel anzubauen, zu verarbeiten und zu vermarkten – quasi vom Acker bis zum Teller – braucht eine konsequente Reform, um den Hunger in der Welt wie vereinbart bis 2030 zu besiegen. Es ist weder gerecht noch nachhaltig, Pommes Frites aus Europa nach Peru zu exportieren, wo dort 4.000 Kartoffelsorten von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen angebaut werden, die aber keinen Zugang zu profitablen Märkten haben und unter der Armutsgrenze leben müssen“, betont Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe.

Weitere Informationen sowie unsere Forderungen zum Food Systems Summit finden Sie in dem Policy Brief „Hungrig nach Wandel!“ unter www.welthungerhilfe.de/presse

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Quelle: Welthungerhilfe