Fettarm, light, zuckerfrei – solche Bezeichnungen auf Lebensmitteln verheißen figur-und blutzuckerfreundlichen Genuss. Stimmt das?
Macht fettarm schlank? Eher nicht. “Fettverzicht spart Kalorien. Doch durch den geringen Fettgehalt bleibt man nicht lange satt”, sagt Daniela Krehl, Ernährungsberaterin von der Verbraucherzentrale Bayern, im Apothekenmagazin “Diabetes Ratgeber”. Weil Fett außerdem ein Geschmacksträger ist, der bei fettarmen Produkten reduziert ist, muss der Hersteller den Gaumen mit anderen Zutaten zufriedenstellen. Beispielsweise mit Zucker: In einem als fettarm beworbenen Fruchtjoghurt können daher mehr als 30 g Zucker stecken. Das treibt Insulin- und Zuckerspiegel hoch.
Vorsicht beim Label “ohne Zuckerzusatz”
Kehl rät daher eher am Zucker zu sparen. Doch auch das Etikett “ohne Zuckerzusatz” führt oftmals in die Irre. Die Angabe ist erlaubt, wenn dem Produkt kein Zucker oder andere zuckrige Zutaten zugesetzt sind (etwa Honig, Apfelsaftkonzentrat). In Lebensmitteln “ohne Zuckerzusatz” kann aber von Natur aus viel Zucker stecken, etwa in Fruchtsäften oder Müslis mit Trockenfrüchten. Die Angabe “enthält von Natur aus Zucker” sollte auf dem Etikett stehen, ist aber nicht Pflicht.
“Ohne Zusatz von Süßungsmitteln” bedeutet: Im Produkt befinden sich weder Süßstoffe noch Zuckeraustauschstoffe. Trotzdem kann viel Zucker drin sein. “Auch alles, was mit -ose endet, ist nichts anderes als Zucker”, erklärt Dr. Astrid Tombek, Ernährungswissenschaftlerin am Diabetes Zetnrum Mergentheim. Beispielsweise wie Dextrose oder Maltose.
Die Nährwerttabelle als guter Indikator
Auch der Nutri-Score kann hilfreich sein, mit farblich unterlegten Buchstaben (A bis E) gibt er einen Hinweis darauf, ob das Produkt hinsichtlich der Nährwerte günstig oder eher ungünstig ist. Allerdings: Selbst wenn ein Produkt beim Nutri-Score ein gutes B erhalten hat, kann es trotzdem relativ zuckerlastig sein – daher bitte immer auch die Nährwerttabelle prüfen.
Quelle: Wort & Bild Verlag – Gesundheitsmeldungen, übermittelt durch news aktuell