Dürfen kompostierbare Kunststoffverpackungen in den Biomüll?

Foto: Wittmann / Verbraucherzentrale Bayern

Im Handel werben Anbieter immer häufiger mit kompostierbaren Kunststoffverpackungen.

Doch Verbraucherinnen und Verbraucher sollten diese Tüten und Behältnisse zuhause besser nicht im Biomüll oder auf dem Komposthaufen entsorgen. Damit Bioplastik vollständig abgebaut wird, müssen bestimmte Bedingungen herrschen.

„Kompostierbare Kunststoffe zersetzen sich nur vollständig bei einer Temperatur von über 60 Grad Celsius. Das ist lediglich in industriellen Kompostierungsanlagen der Fall“, sagt Silke Noll, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern.

Bei vielen kompostierbaren Verpackungen dauert es mindestens zehn Wochen bis sie vollständig abgebaut sind. Gängiger Bioabfall dagegen benötigt nur sechs Wochen. Werden kompostierbare Kunststoffverpackungen in den heimischen Biomüll geworfen, wird dieser durch unvollständig zersetzte Kunststoffteilchen verunreinigt.

Darüber hinaus entsteht beim Abbau der meisten Biokunststoffe kein wertvoller Humus, sondern lediglich Wasser und Kohlendioxid. „Kompostierbare Plastiktüten sollten deshalb im Restmüll entsorgt werden“, rät die Expertin.

Quelle: Verbraucherzentrale Bayern