Fakten oder Fake News – Graphenoxid in löslichem Kaffee?

Durch eine Verbraucheranfrage wurden wir auf die in Internetforen geäußerte Verschwörungstheorie aufmerksam, dass Hersteller von löslichem Kaffee die Bevölkerung mit dem Stoff Graphenoxid vergiften sollen. In diesem Beitrag enttarnen wir diese Theorie als „Fake News“.

Gerüchte über Graphenoxid in Impfstoff und löslichem Kaffee
Im Sommer 2021 tobte die Gerüchteküche bezüglich der Frage, ob Graphenoxid tatsächlich in den in Deutschland zugelassenen Covid-19-Impfstoffen enthalten sei. Das Graphenoxid führe dabei angeblich zu einer magnetischen Einstichstelle nach der Impfung. Dies wurde bereits durch eine umfassende Recherche vom unabhängigen Recherchezentrum Correctiv als Falschmeldung identifiziert: Graphenoxid wird zwar als Hilfsstoff für Impfstoffe erforscht, ist aber derzeit weder zugelassen noch in einem der Covid-19-Impfstoffe enthalten [1].

Was ist Graphenoxid?

Bei Graphenoxid handelt es sich um ein Material, das durch Oxidation von Graphen oder Graphit hergestellt werden kann. Es besteht aus hexagonal aufgebauten Kohlenstoffatomen und verschiedenartigen sauerstoffbasierten funktionellen Gruppen. Durch Modifikation des Graphenoxids mit weiteren Atomen oder Molekülen lassen sich die Eigenschaften des Materials entscheidend beeinflussen [2]. Die Herstellung von magnetischem Graphenoxid erfolgt beispielsweise über die chemische Modifikation von Graphenoxid mit Eisenoxid-Nanopartikeln [3].

Graphenoxid und Graphen bieten aufgrund ihrer Eigenschaften einen interessanten und vielversprechenden Forschungsansatz für die Entwicklung und Herstellung neuartiger Produkte [2]. Einige Forschungsansätze beschäftigen sich beispielsweise mit der Anwendung in Form von Membranen und Beschichtungen (z. B. Verpackungsmaterialien). Weitere Anwendungsgebiete sind Materialien für den medizinischen Bereich, Korrosionsschutz, Energiespeicher und Sensoren [4]. Kommerziell sind derzeit jedoch noch keine Verbraucherprodukte mit Graphenoxid zu erwerben [2].

Vollständiger Beitrag

Quelle: CVUA Karlsruhe