Wildfisch-Datenbank „Fischbestände Online“: Fortbestand bis 2025 gesichert

Im Rahmen der ANUGA haben sich heute der Handelsverband Lebensmittel (BVLH) und der Bundesverband Fischindustrie und Fischgroßhandel (BVFisch) auf eine Fortführung der Wildfisch-Datenbank „Fischbestände Online“ verständigt.

Damit haben die beiden Verbände, unterstützt von ihren Mitgliedern, die Aktualisierung und Weiterentwicklung der Datenbank bis ins Jahr 2025 gesichert. Mit der wissenschaftlich fundierten Fortführung beauftragt ist das Johann Heinrich von Thünen-Institut. Es ist als Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) angesiedelt und bei der Datenbank für die neutrale Begutachtung kommerziell genutzter Wildfisch-Bestände zuständig.

„Vor dem Hintergrund das wilde Meeres-Fischbestände durch Faktoren wie Befischung und Klimaveränderungen immer wieder in ihrer Bestandsgröße schwanken können, benötigen wir weiter die Datenbank, als wissenschaftlich neutrale Quelle zur Einschätzung der Bestandssituation“, erklärt Christian Mieles, BVLH-Geschäftsführer. „Neben den Standards wie MSC unterstützt damit auch „Fischbestände Online“ die Handelsunternehmen, nur Wildfisch aus bestandserhaltender Fischerei zu beziehen“, so Mieles.

„Die Zusammenarbeit mit den Expertinnen und Experten des Thünen-Instituts ist einzigartig in Europa und ist ein wichtiges Instrument zur sicheren Informationsvermittlung entlang der gesamten Wertschöpfungskette Fisch. Die Datenbank generiert einen hohen Nutzen für Fischerei, Fisch-Verarbeitung sowie Groß- und Einzelhandel mit Fisch aus Wildfang“, hebt Dr. Matthias Keller, Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels hervor.

„Die Finanzierung durch Handel und Industrie ermöglicht es uns, wissenschaftliche und aktuelle Erkenntnisse zu allen Aspekten der Nutzung von Wildfisch für eine breitere Öffentlichkeit aufzuarbeiten – und das schon seit zwölf Jahren“, so Dr. Kristina Barz, Leiterin des Projektes am Thünen-Institut für Ostseefischerei. „Wir freuen uns daher, diese Arbeit fortsetzen zu können“.

In der Datenbank liegen inzwischen Informationen zu rund 180 für den deutschen Markt relevanten Beständen von weltweit über 30 Fisch- und anderen Meerestierarten vor. Für 76 Bestände gibt es zudem ausführliche Datenblätter. Diese Bestände liefern über 80 Prozent der in Deutschland konsumierten Fischmenge aus Meeresfischerei. Mit der Vereinbarung der Verbände wird die Projektlaufzeit und Finanzierung bis ins Jahr 2025 verlängert. Damit wird die Datenbank weiter aktualisiert und kontinuierlich ausgebaut.

Vor der Schaffung der Datenbank waren keine verständlichen Daten über den Zustand der Wildfisch-Bestände verfügbar. Dies nahmen die Verbände bereits im Jahr 2009 zum Anlass, das Thünen-Institut, unterstützt vom BMEL, zu beauftragen, eine Datenbank zur Darstellung der Bestandssituation kommerziell genutzter Wildfisch-Bestände und weiterer mit deren Nutzung zusammenhängenden Aspekten aufzubauen. Die beteiligten Akteure sind überzeugt, dass das Internetangebot einen weiteren, wichtigen Beitrag zur bestandserhaltenden Nutzung von lebenden Meeresressourcen leistet.

Auf der ANUGA ist das Thünen-Institut mit der Wildfisch-Datenbank „Fischbestände Online“ mit einem Partnerstand auf dem BVLH-Retailforum (Messeboulevard, zwischen den Hallen 4, 5 und 10) vertreten. Darüber hinaus ist die Datenbank auch hier abrufbar: www.fischbestaende-online.de

Kontakt:

Handelsverband Lebensmittel:
Christian Mieles, Geschäftsführer,
Tel.: +49-30-726250-83,
mieles@bvlh.net

Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels:
Geschäftsführer Dr. Matthias Keller,
Tel. +49-40-381811,
info@fischverband.de

Thünen-Institut für Ostseefischerei:
Dr. Kristina Barz,
Projektleiterin „Fischbestände-Online“,
Tel.: +49-381-66099-133,
kristina.barz@thuenen.de

Quelle: BVLH