Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im September 2021: +13,3 % gegenüber September 2020

Höhere Preise bei pflanzlichen Produkten vor allem für Getreide, Kartoffeln und Raps, bei tierischen Produkten für Rindfleisch und Milch.

Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte insgesamt, September 2021
+13,3 % zum Vorjahresmonat
-1,3 % zum Vormonat

Preise für pflanzliche Erzeugnisse
+21,9 % zum Vorjahresmonat

Preise für tierische Erzeugnisse
+7,9 % zum Vorjahresmonat

Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im September 2021 um 13,3 % höher als im September 2020. Gegenüber August 2021 sind die Preise um 1,3 % gefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat vor allem die Preise für pflanzliche Erzeugnisse. Sie lagen im September 2021 um 21,9 % höher als im September 2020. Dies ist unter anderem auf die bereits in den vergangenen Monaten gestiegenen Getreidepreise zurückzuführen. Diese lagen im September 2021 um 33,3 % über dem Vorjahresniveau. Im August 2021 hatte die Veränderung +34,4 % betragen. Ausschlaggebend für die Preissteigerungen bei Getreide ist die hohe Nachfrage sowohl bei deutschen Mühlen als auch aus dem Ausland.

Interaktive Grafik

Preise für Kartoffeln, Raps, Gemüse- und Gartenbauprodukte deutlich gestiegen

Bemerkenswert ist der Preisanstieg für Speisekartoffeln im September 2021 im Vergleich zum September 2020 um 35,5 %. Dies ist die höchste Preissteigerung seit August 2019. Im August 2021 betrug die Veränderung gegenüber dem Vorjahr bereits +21,2 %. Im Zeitraum von September 2019 bis Juli 2021 waren die Preise im Vorjahresvergleich kontinuierlich rückläufig. Die Preissteigerung im September 2021 ist vor allem auf witterungsbedingt geringe Erntemengen zurückzuführen. Zudem kommt hier ein Basiseffekt zum Tragen: Vor einem Jahr führte eine große Erntemenge bei einer Corona-bedingt geringen Nachfrage zu niedrigen Preisen.

Auch das Handelsgewächs Raps verteuerte sich im September 2021 gegenüber September 2020 deutlich um +49,2 %.  Dies lag vor allem an dem weltweit sinkenden Angebot bei gleichzeitig hoher Nachfrage, beispielsweise für die Energiegewinnung. Damit setzte sich der Trend der vergangenen Monate fort.

Bei den Erzeugnissen des Gemüse- und Gartenbaus betrug die Preissteigerung im September 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat 6,6 %. Ausschlaggebend hierfür waren unter anderem die gestiegenen Preise für Schnittblumen und für Salat (+20,6 % bzw. +38,3 %).

Preise für tierische Erzeugnisse um 7,9 % gestiegen, für Milch um 13,1 %

Die Preise für tierische Erzeugnisse lagen im September 2021 um 7,9 % über denen des Vorjahresmonats. Im August 2021 hatte der Preisanstieg 6,9 % betragen. Dieser Anstieg ist vor allem auf die gestiegenen Milchpreise zurückzuführen. Im September 2021 lag der Milchpreis um 13,1 % über dem Vorjahresniveau, was vor allem an einem knappen Angebot von Milch liegt.

Bei Schlachtschweinen setzte sich der schon in den vergangenen Monaten beobachtete Trend fallender Preise fort. Im September 2021 fielen sie um 6,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Preisrückgang ist vor allem auf eine geringe Nachfrage im Handel und Export aufgrund eines allgemein sinkenden Konsums von Schweinefleisch zurückzuführen.

Für Rinder setzten sich hingegen die Preissteigerungen der vergangenen Monate fort. Die Preise erhöhten sich im September 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20,1 %. Diese Erhöhung ist im Wesentlichen auf die gesunkene Produktion bei gleichzeitig gestiegener Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher zurückzuführen. Bei Schafen und Ziegen wurden ebenfalls weiterhin steigende Preise beobachtet (September 2021 gegenüber September 2020: +20,2 %).

Methodische Hinweise:

Der Index der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte misst die Entwicklung der Verkaufspreise der Landwirtschaft in Deutschland und zeigt damit die Preisentwicklungen auf der ersten Wirtschaftsstufe.

Die vollständigen Jahres-, Wirtschaftsjahres- und Monatsergebnisse der Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte können in der Datenbank GENESIS-Online über die Tabellen 61211-0001 bis 61211-0003 abgerufen werden.

Quelle: Statistisches Bundesamt