Klimawandel: Ist die Brotfrucht ein Lebensmittel der Zukunft?

Brotfrucht
Foto: Jan Helebrant auf Pixabay

Die Brotfrucht wird seit Jahrtausenden vom Menschen verzehrt. Sie ist nicht nur schmackhaft, sondern auch reich an Nährstoffen.

Nach aktuellen Studien kommt die tropische Frucht gut mit den potenziellen Folgen des Klimawandels zurecht und könnte in Zukunft einen wertvollen Beitrag zur Ernährungssicherheit leisten.

Für viele Menschen in tropischen und südpazifischen Regionen ist die Brotfrucht ein Grundnahrungsmittel. Sie ist kopfgroß und hat eine grüne noppige Schale – ähnlich wie die verwandte Jackfrucht. Meist wird die Frucht unreif geerntet. Das kreidig-weiße und feste Fleisch schmeckt wie eine Mischung aus Brot, Kochbananen und Kartoffeln. Reife Früchte sind goldgelb und saftig-süß, aber haben einen strengen Geschmack.

In der Küche wird die unreife Brotfrucht ähnlich wie bei uns die Kartoffel verwendet – gekocht als Püree, gebacken wie eine Ofenkartoffel oder frittiert wie Pommes frites. Die Frucht kann in Scheiben geschnitten und gedünstet als Beilage gereicht werden. Häufig wird sie auch getrocknet und zu einem glutenfreien Mehl für Brot und Kekse verarbeitet. In Deutschland sind frische Früchte nur selten im Handel zu finden. Allerdings haben manche Feinkostläden, große Supermärkte und Online-Shops in Dosen eingelegte oder getrocknete Brotfrüchte sowie verarbeitete Produkte wie Mehl und Chips im Sortiment.

Der Brotfruchtbaum (Artocarpus altilis) ist ein immergrüner Baum aus der Familie der Maulbeergewächse, der vermutlich seine Heimat in Borneo hat. Er kann bis zu 12 Meter hoch und über 50 Jahre alt werden. Die tropische Frucht enthält reichlich Ballaststoffe, wertvolles Eiweiß sowie Vitamin C, Kalium, Eisen und Phosphor. Sie hat ähnlich wie die Süßkartoffel einen niedrigen glykämischen Index. Das bedeutet, dass der Verzehr den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen lässt und dadurch die Sättigung länger anhält.

Eine Studie der University of British Columbia hat wissenschaftlich bestätigt, dass die Brotfrucht als Teil einer ausgewogenen Ernährung zu empfehlen ist und einen wertvollen Beitrag zur Ernährungssicherheit leisten kann. Die kanadischen Wissenschaftler hatten die gesundheitlichen Auswirkungen einer Brotfrucht-basierten Ernährung untersucht. Dazu imitierten sie die Verdauung im Magen-Darm-Trakt anhand verschiedener Enzyme und führten Studien an Mäusen durch. Das Brotfruchtmehl war sogar besser verdaulich als Weizenmehl, ist im Fachblatt Plos One zu lesen. Die Mäuse, die mit einer Brotfrucht-Diät gefüttert wurden, hatten eine höhere Wachstumsrate und ein höheres Körpergewicht.

Ein großer Vorteil ist, dass der langlebige Brotfruchtbaum mit den Folgen des Klimawandels, im Gegensatz zu anderen Nutzpflanzen wie Mais und Reis, sehr gut zurechtkommt. Das lassen aktuelle Untersuchungen der Northwestern University in Illinois vermuten. Die Wissenschaftler konnten anhand von Klimamodellen zeigen, dass die Bäume in den Tropen noch viele Jahrzehnte (2060 bis 2080) gut wachsen können.

Weltweit würden die Flächen in den derzeitigen Anbaugebieten nur um durchschnittlich 4,5 Prozent schrumpfen, wenn die Temperaturen steigen und das Wetter extremer wird. Die Pflanzung von mehr Brotfruchtbäumen könnte dabei helfen, die zukünftige Nahrungsmittelversorgung zu stabilisieren und nachhaltiger zu gestalten. Vor allem im Afrika südlich der Sahara gäbe es ein großes Potenzial für eine Ausweitung des Anbaus der Brotfrucht. Große Flächen seien dafür geeignet – und das voraussichtlich noch bis mindestens zum Ende dieses Jahrhunderts. Allerdings ist je nach Region ein Rückgang der Erträge möglich.

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Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de