Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Oktober 2021: +16,3 % gegenüber Oktober 2020

Erneut höhere Preise bei pflanzlichen Produkten vor allem für Getreide, Kartoffeln und Raps, bei tierischen Produkten für Rindfleisch und Milch.

Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte insgesamt, Oktober 2021:

+16,3 % zum Vorjahresmonat

+2,8 % zum Vormonat

Preise für pflanzliche Erzeugnisse: +24,4 % zum Vorjahresmonat

Preise für tierische Erzeugnisse: +10,8 % zum Vorjahresmonat

Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im Oktober 2021 um 16,3 % höher als im Oktober 2020. Gegenüber September 2021 stiegen die Preise um 2,8 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat vor allem die Preise für pflanzliche Erzeugnisse. Sie lagen im Oktober 2021 um 24,4 % höher als im Oktober 2020. Dies ist unter anderem auf die seit längerem steigenden Getreidepreise zurückzuführen. Diese lagen im Oktober 2021 um 36,9 % über dem Vorjahresniveau und damit noch etwas höher als im Vormonat September 2021. Hier hatte die Veränderung bereits +33,3 % betragen. Ausschlaggebend für die Preissteigerungen bei Getreide ist die hohe Nachfrage sowohl bei deutschen Mühlen als auch aus dem Ausland.

Interaktive Grafik

Preise für Kartoffeln und Raps steigen weiter

Bemerkenswert ist der Preisanstieg beim Handelsgewächs Raps. Er verteuerte sich im Oktober 2021 gegenüber Oktober 2020 deutlich um 62 %. Dies ist die höchste Preissteigerung gegenüber dem Vorjahresmonat seit Juli 2008. Im September 2021 betrug die Veränderung gegenüber dem Vorjahr bereits +49,2 %. Der Aufwärtstrend liegt hier vor allem am weltweit sinkenden Angebot bei gleichzeitig hoher Nachfrage, beispielsweise für die Energiegewinnung.

Auch Speisekartoffeln verteuerten sich nochmals. Im Oktober 2021 stiegen die Preise im Vergleich zum Oktober 2020 um 43,5 %. Dies ist die höchste Preissteigerung seit August 2019. Dies ist vor allem auf witterungsbedingt geringe Erntemengen zurückzuführen. Im September 2021 betrug die Veränderung gegenüber dem Vorjahr bereits +35,5 %. Im Zeitraum von September 2019 bis Juli 2021 waren die Preise im Vorjahresvergleich noch durchgehend rückläufig gewesen.

Für Pflanzen und Blumen erhöhten sich die Preise im Oktober 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,7 % Ausschlaggebend hierfür waren vor allem die steigenden Preise bei den Baumschulerzeugnissen (+24,3 %). Gründe hierfür liegen in steigenden Produktionskosten und dem knappen Angebot.

Preise für tierische Erzeugnisse um 10,8 % gestiegen, für Milch um 14,2 %

Die Preise für tierische Erzeugnisse lagen im Oktober 2021 um 10,8 % über denen des Vorjahresmonats. Im September 2021 hatte der Preisanstieg 7,9 % betragen. Dieser Anstieg ist vor allem auf die gestiegenen Milchpreise zurückzuführen. Im Oktober 2021 lag der Milchpreis um 14,2 % über dem Vorjahresniveau.

Bei Schlachtschweinen setzte sich der schon in den vergangenen Monaten beobachtete Trend fallender Preise in abgeschwächter Form fort. Im Oktober 2021 gingen die Preise leicht um 2,9 % gegenüber dem Vorjahresmonat zurück. Der Preisrückgang ist vor allem auf eine geringe Nachfrage im Handel und Export aufgrund eines allgemein sinkenden Konsums von Schweinefleisch zurückzuführen.

Die Preise für Rinder haben sich im Oktober 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 24,7 % erhöht. Der Trend der vergangenen Monate setzte sich damit fort. Im Wesentlichen sind diese auf die gesunkene Produktion bei gleichzeitig gestiegener Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher zurückzuführen. Bei Schafen und Ziegen wurden ebenfalls weiterhin steigende Preise beobachtet (Oktober 2021 gegenüber Oktober 2020: +19,3 %).

Methodische Hinweise:

Der Index der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte misst die Entwicklung der Verkaufspreise der Landwirtschaft in Deutschland und zeigt damit die Preisentwicklungen auf der ersten Wirtschaftsstufe.

Die vollständigen Jahres-, Wirtschaftsjahres- und Monatsergebnisse der Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte können in der Datenbank GENESIS-Online über die Tabellen 61211-0001 bis 61211-0003 abgerufen werden.

Quelle: Statistisches Bundesamt