Die Analysen von 54 Proben – zehn Proben Walnüsse, zehn Proben Erdnüsse, neun Proben Haselnüsse, alle in der Schale, sowie 14 Mandelmehle und elf Proben gemahlene Haselnüsse – sind gerade abgeschlossen worden. Untersucht wurde vorrangig auf eventuell enthaltene Schimmelpilzgifte.
Im Ergebnis waren die ganzen Kerne der Erd-, Wal- und Haselnüsse beanstandungsfrei. Sensorisch gab es keine Auffälligkeiten, was heißt: Aussehen, Geruch und Geschmack der Nüsse und auch der Mehle waren in Ordnung.
Aber: „Die Mehle schnitten in der Mykotoxinuntersuchung schlechter ab: In drei der elf Haselnussmehle (27 %) und in acht der 14 Mandelmehle (57 %) wurden die SpezialistInnen des LALLF fündig und wiesen verschiedene Aflatoxine nach. In einer Probe Haselnussmehl wurde eine Höchstgehaltsüberschreitung ermittelt, die Probe entsprechend beanstandet“, sagt Dr. Stephan Goltermann, Direktor des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei M-V in Rostock.
Die Proben sind in üblichen Einkaufseinrichtungen des Landes entnommen worden und stammten ursprünglich aus verschiedenen Ländern: Deutschland, Ägypten, Australien, Chile, Frankreich, USA und Italien. Das heißt, sie haben teilweise eine längere Zeit bis in die Supermarktregale gebraucht. Nüsse und Mandeln können bereits am Baum, aber auch beim Transport oder bei der Lagerung durch hohe Luftfeuchte und Wärme von Pilzen befallen werden. Diese sind in der Lage, Gifte, die Mykotoxine, zu entwickeln. Pilzgifte erkennt man nicht mit bloßem Auge und sie sind in der Regel auch nicht am Geruch oder Geschmack erkennbar. „Das beweist auch die unproblematische sensorische Prüfung aller Proben im LALLF“, unterstreicht Goltermann.
„Raten können wir dazu, Nüsse mit sichtbaren Veränderungen bzw. atypischem Geruch oder Geschmack nicht zu verzehren. Es ist offensichtlich besser, sich Nussmehle aus ganzen Kernen direkt vor Gebrauch selber herzustellen. Denn durch die Lagerung als zerkleinerte Ware und somit vergrößerter Oberfläche ist die Wahrscheinlichkeit eines Befalls mit Schimmelpilzen größer“ so der Amtsleiter.
Um einen Schimmelpilzbefall im eigenen Haushalt zu vermeiden, sollten Nüsse und Mandeln möglichst kühl, dunkel und trocken gelagert werden. Im Allgemeinen sind sie Quelle für einen angenehmen Geschmack, viel Energie und mit ihren gesunden Fetten ernährungsphysiologisch wertvoll.
Hintergrund
Aflatoxine gehören zu den Mykotoxinen. Bei Mykotoxinen handelt es sich um natürlich vorkommende, sogenannte sekundäre Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen. Aflatoxine werden unter anderem von den Schimmelpilzen Aspergillus flavus und Aspergillus parasiticus gebildet. Sie sind hitze- und säurestabil und überstehen daher die üblichen Verarbeitungs- und Zubereitungsmethoden für Lebensmittel, auch eine Röstung. Aflatoxine können beim Menschen die Entstehung von Krebs begünstigen, Nieren und Leber schädigen, das Immunsystem beeinträchtigen oder Durchfall und Erbrechen verursachen. Außerdem gelten sie als Erbgut schädigend.
Im LALLF wurde auf die Aflatoxine B1, B2, G1 und G2 und die Summe Aflatoxine B-G untersucht. Höchstmengen existieren für B1 und die Summe B1, B2, G1, G2.
Quelle: LALLF