„Preis der Herzlosigkeit“ 2021 geht an die Firma Tönnies

Kaum ein anderes Unternehmen profitiert so sehr von der Massentierhaltung. Deutsches Tierschutzbüro vergibt Preis des Jahres.

Jedes Jahr vergibt das Deutsche Tierschutzbüro einen Negativ-Preis. Mit diesem Preis sollen Firmen oder Personen „ausgezeichnet“ werden, die von Tierquälerei profitieren, diese nicht abstellen oder direkt bzw. indirekt Tiere misshandeln oder ausbeuten. In der Vergangenheit haben z.B. die Modefirmen Breuninger und Bogner den Preis wegen des Verkaufs von Echtpelz erhalten. Beide Firmen sind mittlerweile pelzfrei. Aber auch der Betreiber des berüchtigten Schweinehochhauses wurde schon mit dem Negativ-Preis „geehrt“.

Dieses Jahr geht der „Preis der Herzlosigkeit“ an die Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück. Das Deutsche Tierschutzbüro begründet seine Entscheidung damit, dass kaum ein anderes Unternehmen so sehr von der Massentierhaltung profitiert, wie der Schlachtgigant. Knapp 20 Millionen Schweine tötet das Unternehmen pro Jahr.

Alleine der Schlachthof am Hauptsitz der Firma in Rheda-Wiedenbrück hat eine Schlachtzulassung von bis zu 30.000 Tieren pro Tag. Dabei betreibt Tönnies selbst keine Mastanlagen, sondern arbeitet nach eigenen Angaben mit über 10.000 landwirtschaftlichen Betrieben zusammen. „Die bei Tönnies geschlachteten Schweine stammen überwiegend aus der Massentierhaltung, wo sie auf Spaltenböden gehalten werden und keinerlei Auslauf haben“, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro.

In den letzten anderthalb Jahren hat das Deutsche Tierschutzbüro gleich aus mehreren Tönnies-Zuliefern Bildmaterial veröffentlicht. Dabei sind die Undercover-Aufnahmen sowohl in großen Mastanlagen entstanden, in denen rund 45.000 Schweine pro Jahr gemästet werden, als auch in kleinen Familienbetriebenmit rund 5.000 sog. Mastschweinen pro Jahr.

Doch überall zeigte sich das gleiche Bild: Zusammengepferchte Tiere auf engstem Raum, kranken und verletzten Tieren wurde nicht geholfen und in einigen Fällen wurden die Tiere unsachgemäß notgetötet. So hat ein Landwirt aus Niedersachsen versucht, kranke Schweine mit einem Gewehr zu erschießen. „Tönnies hat auf unsere Hinweise immer sehr schnell reagiert, sich medienwirksam von Tierquälerei distanziert und die Belieferung aus den Skandalbetrieben zunächst gestoppt. Doch genau von einigen dieser Betriebe lässt sich Tönnies heute wieder beliefern. Am Ende geht’s doch nur ums Geld“, so Peifer.

Quelle: Deutsches Tierschutzbüro