Zeitdruck beeinflusst Essverhalten: mehr Zeit fürs Essen in der Schule

Damit Schülerinnen und Schüler entspannt und ohne Hektik ihr Mittagessen einnehmen können, empfiehlt der Qualitätsstandard der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine Mittagspause von 60 Minuten.

Nur dann können die Schülerinnen und Schüler in Ruhe den Speisenraum aufsuchen, sich anstellen und anschließend in Ruhe essen. Tatsächlich sind die Pausenzeiten in Schulen häufig kürzer. Laut einer Erhebung der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg aus dem Jahr 2016 betrug die Pausenzeit nur in knapp 40 Prozent der Schulen mehr als 45 Minuten. Zu kurze Pausenzeiten und andere organisatorische Rahmenbedingungen wurden u.a. als Gründe genannt, warum Schülerinnen und Schüler nicht am Mittagessen in der Schule teilnehmen.

Dass sich zu kurze Pausenzeiten nachteilig auf das Essverhalten auswirken hat eine australische Studie gezeigt, deren Ergebnisse das Nationale Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule (NQZ) vorstellt.

Ausgangspunkt für die Studie war die Ernährungssituation australischer Kinder. Die meisten 4- und 11-jährigen essen zu wenig Obst und Gemüse und trinken zu viele gesüßte Softgetränke. Eltern bemängelten, dass die Pausenzeiten nicht ausreichten, um die mitgebrachten Speisen aufessen zu können.

Eine entspannte Essatmosphäre mit ausreichend Zeit ist einer von vielen Qualitätsfaktoren, mit denen der „Bildungsort Mahlzeit“ mit einem gesundheitsförderlichen und nachhaltigeren Speisenangebot sowohl zu einem gesunden Aufwachsen der Kinder und Jugendlichen als auch zu ihrem positiven Ernährungslernen beitragen kann.

Dass Kinder und Jugendliche in allen Kitas und Schulen in Deutschland gut und gerne essen, dafür setzt sich das NQZ ein – gemeinsam mit den Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung in den Bundesländern. Das NQZ gehört zum Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

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Quelle: www.bzfe.de