Aspects for Food Control and Animal Health Nr. 14: MALDI-TOF MS zur Identifizierung der Tierart von Muskelfleisch

Der Schutz des Verbrauchers vor falsch deklarierten Lebensmitteln (Food Fraud) ist eines der wichtigsten Ziele amtlicher Lebensmittelüberwachung.

Bei Fleisch ist für die Kaufentscheidung die Angabe der Tierart besonders relevant. Sichere Analysemethoden für den Echtheitsnachweis, die schnell und kostengünstig eine falsche Deklaration aufdecken, sind gefragt. Das CVUA Stuttgart nutzt hierfür auch die MALDI-TOF Massenspektrometrie. Wir berichten nun in unserem frei zugänglichen e-Journal über die Anwendung dieser Technik zur Identifizierung von Muskelfleisch – vom Aufbau einer Datenbank bis zur umfangreichen Validierung mit über 1000 Proben.

Der Inhalt in Schlagzeilen

  • Die MALDI-TOF MS ermöglicht eine schnelle und zuverlässige Tierartenbestimmung von Muskelfleisch
  • Die Methode erfasst die wichtigsten Tierarten für den menschlichen Verzehr
  • Die Referenz-Datenbank enthält dabei mehr als 260 bestätigte Arten
  • Die validierte Methode ist leicht in Labore mit vorhandener Ausrüstung übertragbar
  • Wir nutzen zum Austausch von Spektren die Nutzerplattform MALDI-UP

Für den Nachweis von Täuschungen durch die falsche Angabe der Tierart werden vor allem molekularbiologische, immunologische oder proteinanalytische Methoden verwendet. Letztere kann durch die Verwendung der MALDI-TOF Massenspektrometrie sehr effizient umgesetzt werden.

Im vorgestellten Artikel wird eine selbst erarbeitete, einsatztaugliche MALDI-Methode zur Tierartenidentifizierung von Fleisch beschrieben [1]. Frühere Veröffentlichungen und eigene Vorversuche hatten bereits das Potenzial der MALDI-TOF MS für die Unterscheidung von Tierarten bei verschiedenen Lebensmitteln, einschließlich Fleisch, gezeigt [2–5]. Unser Ziel war es nun, durch eine vereinfachte Probenvorbereitung für das weit verbreitete Bruker MALDI-Biotyper® System, eine schnelle und zuverlässige Methode aufzubauen [6]. Dabei wurde eine unabhängige Referenzdatenbank erstellt und ein geeignetes, auf einer umfangreichen Spektren-Sammlung basierendes, Validierungskonzept verwendet [vgl. 7]. Die Methode wird in unserem akkreditierten amtlichen Lebensmittelkontrolllabor regelmäßig eingesetzt [9]. Irreführende, falsche Angaben fallen so in wenigen Minuten auf.

Vollständiger Beitrag

Quelle: CVUA Stuttgart