Kommt nicht in die Tüte: kaum echte Tomaten und Pilze in Tütensuppen

Salz war meist reichlich enthalten. Jodsalz nur bei weniger als der Hälfte der Produkte.

Foto: Verbraucherzentrale Bremen

Das Regal mit der Auswahl an Tütensuppen ist lang. Die Zubereitung geht einfach und schnell. Doch die Zutatenlisten variieren in der Länge stark. Was tatsächlich rein muss und was nicht, erklärt die Verbraucherzentrale Bremen.

Die Verbraucherzentrale Bremen hat 37 Tütensuppen aus dem Online-Handel und aus Läden vor Ort miteinander verglichen, davon neun Buchstabensuppen, 14 Tomatencremesuppen und 14 Pilzcremesuppen.

Viel Salz – wenig Jodsalz

Keine Suppe kommt ohne Salz aus. Im Durchschnitt enthielt eine Portion Suppe zwei Gramm Salz. Eine Portion entspricht einem Teller Suppe. Den höchsten Salzgehalt wies eine Tomatencremesuppe mit 3,25 Gramm Salz pro Portion auf. Die empfohlene Salzzufuhr der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt bei maximal sechs Gramm am Tag. Mit einer Portion dieser Tomatensuppe ist bereits die Hälfte der empfohlenen Salzzufuhr erreicht. Nur 17 Suppen enthielten Jodsalz.

„Die Jodzufuhr in Deutschland ist aktuell rückläufig“, sagt Sonja Pannenbecker, Referentin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bremen. „Für eine ausreichende Versorgung mit Jod sollten Verbraucher:innen auch auf die Verwendung von jodiertem Speisesalz achten“, erklärt sie weiter.

Keine Geschmacksverstärker, dafür Hefeextrakte und Aromen

Keine der Suppen enthielt Zusatzstoffe aus der Gruppe der Geschmacksverstärker. Bei zwei Drittel der Suppen halfen dafür Aromen beim Geschmack nach. Hefeextrakt ist eine Zutat, die aus Bäcker- oder Bierhefe gewonnen wird und von Natur aus die geschmacksverstärkende Substanz Glutamat enthält. In den Zutatenlisten von 26 Suppen war Hefeextrakt aufgeführt. Zwölf Produkt warben mit „ohne geschmacksverstärkende Zusatzstoffe“. Bei elf davon war allerdings Hefeextrakt in der Zutatenliste aufgeführt.

„Da Hefeextrakt gesetzlich nicht zu den Geschmacksverstärkern gehört, sondern eine Zutat ist, ist das Werben mit solchen Aussagen erlaubt. Allerdings kann die Aufschrift „ohne geschmacksverstärkende Zusatzstoffe“ erwarten lassen, dass auch kein Hefeextrakt enthalten ist“, so Sonja Pannenbecker. Einige Suppen enthielten weitere Zusatzstoffe, wie Säuerungsmittel, Verdickungsmittel oder Antioxidationsmittel. Auffällig war, dass bei längeren Zutatenlisten häufiger Zusatzstoffe aufgeführt waren.

Weniger als eine Cherrytomate pro Teller Suppe

Im Durchschnitt enthielt eine Tomatensuppe pro Portion nur 6,4 Gramm Tomaten. Zum Vergleich: eine Cherrytomate wiegt ca. 20 Gramm. Wer selber kocht, hat ungefähr 30-mal mehr Tomate auf dem Teller. Auch die Pilzgehalte der Pilzcremesuppen waren gering: Eine Portion enthielt im Schnitt ein Gramm Pilze. Eine selbst gemachte Suppe enthält ungefähr 75 Gramm.

Schwieriger Preisvergleich

Die Buchstabensuppe war mit durchschnittlich 0,31 Euro pro Portion am günstigsten. Der gesamte Durchschnittspreis lag bei 0,4 Euro. Für Verbraucher:innen ist der Preisvergleich schwierig. Der Grundpreis war mal als Preis pro 100 g Suppenpulver und mal pro Liter fertiger Suppe angegeben. Die Unternehmen behielten bis auf eine Ausnahme eine einheitliche Angabe des Grundpreises bei. Somit ist der Preisvergleich nur unter den Produkten des gleichen Anbieters leicht möglich.

„Beide Kennzeichnungen sind erlaubt. Allerdings macht das die Suppen schwer vergleichbar“, bemängelt Sonja Pannenbecker. Auch die Portionsmengen einer Tütensuppe variierten zwischen zwei und vier Stück. Auffällig waren die fehlenden Mengenangaben des Tüteninhalts auf einigen Suppen, was jedoch erlaubt ist. Der Preis sagt nicht zwingend etwas über die Qualität aus. Die Suppen mit dem Bio-Siegel waren etwas teurer und enthielten oft mehr Gewürze. Bezüglich der Nährwerte unterschieden sich die Bio-Suppen von den konventionellen Suppen kaum.

Quelle: Verbraucherzentrale Bremen