Ressource Wasser – nachhaltige Nutzung und Schutz

Unter dem Schirm der europäischen „Gemeinsamen Programmplanungs-Initiative Wasser“ (Water JPI) wurden von 2017 bis 2020 im europäischen Forschungsnetzwerk „ERA-NET Cofund WaterWorks2015“ verschiedene Forschungsvorhaben betreut. Sieben Teilvorhaben wurden vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Die Ergebnisse liegen jetzt vor.

Zusammen mit 24 weiteren Partnern aus insgesamt 22 Ländern hat das BMEL die die ERA-NET-Initiative bei diesen Vorhaben unterstützt:

  • ABAWARE – Weiterentwickelte Biotechnologie für intensive Süßwasser-Aquakultur in geschlossenen Wasserkreislaufsystemen.
  • AgriAS – Bewertung und Management der Arsenbelastung in landwirtschaftlich genutzten Böden und Wässern.
  • AgWIT – Innovationen in der landwirtschaftlichen Wassernutzung tropischer Anbauflächen.
  • AWARE – Verbleib von Pestiziden und in Effluenten enthaltenen Schadstoffen in landwirtschaftlichen Systemen vor dem Hintergrund der möglichen Nutzung von Brauchwässern.
  • ECOSAFEFARMING – Entwicklung und Erprobung eines neuartigen photokatalytischen Systems zur effizienten simultanen Erzeugung von sauberem Wasser und Wasserstoff für eine ökologische Landwirtschaft.
  • POTENTIAL – Variable Bewässerungs- und Nitratdüngungsraten in Kartoffelfeldern; Berücksichtigung räumlicher Variationen.
  • WaterFARMING – Verbesserung der Wasser- und Nährstoffretention und effizienten Nutzung in Ackerbausystemen in Europa und Nordafrika.

Details zu den Vorhaben finden sich in einem Online-Booklet und in der Projekträger-Datenbank der BLE. Etwa Mitte 2022 werden Dokumente zum Abschluss des ERA-NET Cofund WaterWorks2015 publiziert.

Water JPI Vision 2030

Die Ergebnisse dieser und vieler weiterer, europäischer Forschungsvorhaben der Water JPI sowie der Wissensaustausch mit allen relevanten Akteuren fanden Eingang in die „Water JPI Vision 2030 document„. Diese Vision zeigt die weitere Zielsetzung der europäischen, Gemeinsamen Programmplanung (Water JPI) für die nächsten zehn Jahre auf und beschreibt den Weg der geplanten Aktivitäten hinsichtlich wichtiger Trends, Schlüsselfaktoren sowie Herausforderungen an unsere Wasserressourcen. Zielgruppen sind vornehmlich die Politik sowie Fördergeber.

Die Vision zielt auf die Bewältigung der Herausforderungen durch „intelligente/smarte“ Wasserlösungen für eine Welt im Wandel ab. Erreicht werden soll dies durch einen vielschichtigen und Sektor übergreifenden Ansatz, der politische, ökologische, wirtschaftliche, technologische und gesellschaftliche Faktoren mit einbezieht. Vereinende Zielgrößen sind die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG).

Water JPI SRIA – Strategische Forschungs- und Innovations Agenda

Mit wesentlich mehr Detailtiefe und zur Umsetzung einer Vision entwickelt die Water JPI strategische Forschungs- und Innovationsagenden (SRIAs), die alle fünf Jahre aktualisiert werden. Die SRIA ist ein Fahrplan für zukünftige wasserbezogene Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsmaßnahmen (FEI) in Europa, der ebenfalls Aspekte anderer Forschungsbereiche berücksichtigt.

Wasser als zentraler Lebensstoff kann nicht isoliert betrachtet werden und hält sich nicht an Grenzen. Die begrenzte Wasserverfügbarkeit und -qualität verursacht vielschichtige Ressourcen-Konkurrenz, die global und entlang der Wertschöpfungsketten adressiert werden muss. Zu diesem Zweck identifiziert ein solcher Fahrplan gezielt Bereiche, in denen FEI-Maßnahmen erforderlich sind.

Die Water JPI SRIA 2025 deckt das gesamte Spektrum der FEI ab, von der akademischen Forschung bis zur Innovation. Die ermittelten Forschungsprioritäten unterliegen einer Prüfung durch verschiedene Akteure aus Forschung, Behörden, politischen Entscheidungsträgern, der Industrie und der Öffentlichkeit. Die BLE war an der Befragung der Akteure maßgeblich involviert.

Kontakt:
Referat EU-Forschungsangelegenheiten, EMFF
E-Mail: era@ble.de

Quelle: BLE