Fasten: Nahrungsverzicht sorgt nicht nur für Gewichtabnahme, sondern kann auch chronische Schmerzen oder Entzündungen lindern

In der Naturheilkunde gilt Fasten seit langem als wirksame Therapie. Inzwischen betont auch die Wissenschaft die positiven gesundheitlichen Effekte einer Fastenkur.

Studien liefern inzwischen zahlreiche Hinweise, dass Nahrungsabstinenz mehr kann, als schnell ein paar Pfunde verschwinden zu lassen. Positive Auswirkungen finden Forschende nicht nur bei Rheuma, sondern auch bei anderen chronischen Schmerzen und Entzündungen, Migräne und Multipler Sklerose.

So zeigte sich in einer Studie der Ernährungsexpertin Dr. Françoise Wilhelmi de Toledo mit 1.400 Fastenden, dass sich bei 84 Prozent schwere Gesundheitsprobleme wie Gelenkentzündungen, Diabetes Typ-2, Fettleber, Bluthochdruck und schwere Erschöpfung deutlich besserten.

Intervallfasten als dauerhafte Ernährungsweise

Fürs Fasten haben sich unterschiedliche Methoden etabliert. Beim Intervallfasten beispielsweise werden Kalorien nur in einem bestimmten Zeitintervall zugeführt, etwa in einem Zeitfenster von acht Stunden. Oder das Fasten beschränkt sich auf ein oder zwei Tage pro Woche. Vorteil des Intervallfastens: Es eignet sich als dauerhafte Ernährungsweise.

Die Kur nach F.X. Mayr sieht nach einigen Tagen Teefasten eine traditionelle Diät aus Milch und Semmeln vor, heute teils durch kohlenhydratreduzierte Kost ersetzt. Während der drei- bis vierwöchigen Fastenkur wird mit Bittersalz abgeführt. Die Nulldiät ist die strengste Fastenform. Hier sind nur Quell- oder Mineralwasser (1,5 bis 3 Liter täglich) erlaubt. Diese Kur sollte nur unter ärztlicher Überwachung durchgeführt werden.

Forscher sagen: Hauptsache, man fastet!

Eine populäre Methode ist auch das Heilfasten nach Otto Buchinger. Hier werden täglich 200 bis 600 Kalorien in Form von Gemüsesäften oder Gemüsebrühe aufgenommen, dazu gibt es Kräutertees. Zu Fastenbeginn erfolgt die Darmreinigung mit Glaubersalz, dies wird alle zwei Tage wiederholt.

Doch welche Methode ist die beste? Fastenforscher sagen: Hauptsache, man fastet! Jeder sollte für sich die Fastenmethode wählen, die ihm zusagt und die er durchhält. Empfehlenswert ist als Vorbereitung auf eine Fastenkur auch bei gesunden Menschen ein Check-up beim Arzt. Vor dem Beginn sollte man ein bis zwei Entlastungstage einplanen, an denen man nur leichte Kost zu sich nimmt.

Auch gut zu wissen: Fasten allein ist keine wirksame Methode fürs Abnehmen. Wer nach der Fastenkur isst wie zuvor, kann das Gewicht nicht halten. Um dauerhaft weniger zu wiegen, muss man die Ernährung langfristig umstellen.

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Quelle: Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“