Gründonnerstagssuppe: neun Wildkräuter für die Osterspezialität

Zum Osterfest gibt es viele Bräuche und kulinarische Traditionen.

Kräuterküche, Homöopathie
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Die Gründonnerstagssuppe ist eine Kultspeise, die traditionell aus neun verschiedenen Wildkräutern zubereitet wird. Sie wird vor allem in Süddeutschland gegessen, um den Frühling zu begrüßen und das Ende der Fastenzeit zu feiern. Der Brauch geht bis auf die Kelten und Germanen zurück.

Je nach Region kommen unterschiedliche Wildpflanzen in die Neun-Kräuter-Suppe: Da trifft der pilzähnliche Geschmack von Taubnessel und Spitzwegerich auf das dezente Knoblaucharoma des Bärlauchs. Die Blätter des Wiesenschaumkrauts bringen kresseähnliche Noten, und auch herbere Kräuter wie Gundermann und Schafgarbe dürfen nicht fehlen. Weitere Kandidaten sind Brennnessel, Brunnenkresse, Löwenzahn, Gänseblümchen, Giersch, Sauerampfer, Vogelmiere oder Wiesenknopf.

Die jungen Blätter, Triebe und Blüten sind besonders zart und schmackhaft und enthalten reichlich Vitamine und Mineralstoffe. Allerdings ist zum Sammeln eine gute Artenkenntnis notwendig. So darf der Bärlauch auf keinen Fall mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlose verwechselt werden. Bärlauch riecht beim Aneinanderreiben der Blätter charakteristisch nach Knoblauch. Die giftigen Doppelgänger verströmen diesen Duft nicht. Wenn die Finger schon nach Knoblauch riechen, bemerkt man den fehlenden Geruch falscher Blätter leider nicht mehr. Beim geringsten Zweifel also lieber weglassen.

Die beste Basis für die Gründonnerstagssuppe ist eine selbst gemachte Brühe, die auf Vorrat zubereitet werden kann. Dafür verschiedenes Gemüse wie Karotten, Lauch und Sellerie klein schneiden und kurz anbraten. Mit Wasser aufgießen, etwa 40 Minuten köcheln lassen und durch ein feines Sieb geben.

Anschließend eine Zwiebel anbraten, mit Mehl bestäuben, klein geschnittene Kartoffeln hinzugeben und mit der Brühe aufgießen. Durch die Mehlschwitze und die Kartoffelstärke wird die Suppe gebunden. Wenn die Kartoffelstücke weich sind, werden die fein geschnittenen Wildkräuter hinzugegeben. Meist nimmt man je eine Handvoll, bei intensiv schmeckenden Pflanzen kann es auch etwas weniger sein.

Nun lässt man die Kräuter fünf Minuten in der heißen Brühe ziehen. Die Suppe sollte nicht mehr kochen, damit wertvolle Inhaltsstoffe und Geschmack erhalten bleiben. Anschließend wird sie püriert und nach Belieben mit Gewürzen wie Salz, Pfeffer und Muskat und etwas Zitronensaft abgeschmeckt. Vor dem Servieren kann man die Gründonnerstagssuppe noch mit einem Schuss Sahne verfeinern und mit frischen Wildblüten wie Gänseblümchen, Ehrenpreis und Taubnessel bestreuen.

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Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de