Hohe Gehalte an gesundheitlich bedenklichen Pyrrolizidinalkaloiden, Rückstände an Pflanzenschutzmitteln und zahlreiche Fälle von Verfälschungen mit Fremdpflanzenmaterial.
In der Vergangenheit waren bei gerebeltem Oregano einige Problemfelder vorhanden, wie unsere Untersuchungen aus dem Jahr 2019 eindrücklich aufzeigten. Doch wie stellt sich die Situation bei Oregano aktuell dar? Hat es sich in der Zwischenzeit zum Guten gewendet? Unsere letztjährigen Untersuchungen von gerebeltem Oregano signalisieren durchaus Positives! Nur eine Probe Oregano war mit Blättern der Zistrose verfälscht. Die Gehalte an Pyrrolizidinalkaloiden waren im Mittel um etwa 80 % niedriger als im vorangegangenen Berichtszeitraum, auch wenn einzelne Oreganoproben noch immer erhöhte Gehalte aufwiesen. Mit einer überdurchschnittlichen Beanstandungsquote von 22 % stellt sich lediglich die Situation bei den Pflanzenschutzmittelrückständen weitgehend unverändert dar.
Die Ausgangssituation
Vorangegangene Untersuchungen des CVUA Stuttgart zu gerebeltem Oregano (Origanum vulgare L.) offenbarten dringenden Handlungsbedarf bezüglich der allgemeinen Beschaffenheit des beliebten Gewürzkrautes. Zum einen wurden in 2019 bei Oregano fast durchgängig auffällig hohe Gehalte an gesundheitlich bedenklichen Pyrrolizidinalkaloiden (PA) nachgewiesen, weshalb rund 70 % der Proben als nicht sichere Lebensmittel beanstandet werden mussten.
Zum anderen wurden etwa 20 % der Oreganoproben als irreführend beurteilt, da sie zur Gewinnmaximierung teils mit erheblichen Mengen an Blättern des Olivenbaums und/oder der Zistrose verfälscht waren. Eine als „Oregano“ gekennzeichnete Probe bestand sogar lediglich zu 35 % aus Oregano, während der Rest (65 %) als Olivenblätter identifiziert wurde. Darüber hinaus wies etwa jede dritte Oreganoprobe (29 %) Gehalte an Pestiziden und Kontaminanten über den gesetzlich festgesetzten Höchstgehalte auf.
Aufgrund der unbefriedigenden Situation sind wir der Sache weiter nachgegangen und haben auch in 2021 insgesamt 36 Proben gerebelten Oregano aus dem Einzel- und Großhandel sowie von verarbeitenden Lebensmittelbetrieben auf Pyrrolizidinalkaloide (PA) und Verfälschungen mit Fremdpflanzenmaterial untersucht. 18 dieser Proben wurden zudem auf Rückstände von über 750 verschiedenen Pestiziden und Kontaminanten untersucht.
Quelle: CVUA Stuttgart