Umfangreiche Studien bestätigen: Keine Krebsgefahr durch Süßstoffe

Eine neue Studie des French National Institute for Health and Medical Research (INSERM) und der Universität Sorbonne Paris Nord sorgt zurzeit für Aufregung hinsichtlich eines möglicherweise erhöhten Krebsrisikos durch Süßstoffe.

Um die potenzielle Karzinogenität von Süßstoffen zu bewerten, wurden im Rahmen einer Beobachtungsstudie die Daten von rund 100.000 Erwachsenen analysiert. Davon erhielten etwa 3.300 im Laufe der Zeit eine Krebsdiagnose, etwa 600 davon galten gleichzeitig als „starke Konsument/-innen“ von kalorienfreien Süßungsmitteln. Bei der Interpretation solcher Beobachtungsstudien ist jedoch Vorsicht geboten.

Bei der aktuell vorgelegten Arbeit von Debras et al. handelt es sich um eine Beobachtungsstudie. Diese Form des Studiendesigns weist – wie es in der dazugehörigen Pressemitteilung von den Koautorinnen Charlotte Debras und Mathilde Touvier auch eingeräumt wird, Schwächen auf. Hierzu gehören die selbstberichtete Nahrungsaufnahme, Verzerrungen bei der Datenanalyse, die Auswahl der Studienteilnehmenden (79 Prozent Frauen, Durchschnittsalter 42 Jahre) und geringe Fallzahlen. Der wichtigste Punkt ist jedoch, dass die diese Art von Studien keine Kausalität feststellen kann.

„Durch beobachtende Forschung können zwar Korrelationen bzw. Zusammenhänge identifiziert werden, eine Kausalität, das heißt Ursache und Wirkung, lässt sich hingegen nicht nachweisen“, erklärt Ernährungswissenschaftlerin Anja Roth. Andere Studiendesigns wie randomisierte kontrollierte Studien werden dazu verwendet, Ursache und Wirkung zu untersuchen und nachzuweisen.

Süßstoffe sind nicht krebserregend

„Die epidemiologische Krebsforschung belegt keinen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Süßstoffen und einem erhöhten Krebsrisiko“, so Roth. Jüngste systematische Literaturübersichten, die die gesamte Forschung zu einem bestimmten Thema berücksichtigen, haben ergeben, dass es keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von kalorienarmen/kalorienfreien Süßungsmitteln und verschiedenen Krebsarten gibt.

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Quelle: Süßstoff-Verband