Die argentinische Grillsoße Chimichurri: frisch, würzig, aromatisch

Wenn die Tage wärmer werden, kann die Grillsaison beginnen. Der Rost wird aus dem Winterschlaf geholt und hat auf dem Balkon oder im Garten seinen ersten Auftritt.

Das ist eine gute Gelegenheit, um kulinarisch etwas Neues auszuprobieren – wie die argentinische Kräutersoße Chimichurri.

In Argentinien hat das Barbecue eine lange Tradition. Im 19. Jahrhundert entwickelten die Viehhirten („Gauchos“) in der Pampa eine besondere Grilltechnik, bei der das Fleisch mehrere Stunden über offener Flamme gegart wurde. Heute ist die Grillmahlzeit („Asado“) Kult und ein großes Fest, bei dem Familie und Freunde zusammenkommen.

Neben Fleisch, Salaten und Gemüse werden pikante Würzsoßen gereicht. Chimichurri erinnert etwas an Pesto oder Salmoriglio aus Italien, hat aber ganz eigene Aromen. Auch in anderen südamerikanischen Ländern wie Uruguay ist die Kräutersoße beliebt. Es gibt nicht das eine Rezept, sondern je nach Region viele verschiedene Varianten.

Besonders bekannt ist die grüne „Chimichurri verde“, die ihre Farbe von frischen Kräutern erhält. Zunächst werden glatte Petersilie, eine Schalotte und Knoblauch fein gehackt und mit Chili, Oregano und Thymian vermengt. Alle Zutaten mörsern und einen Schuss Limettensaft oder Balsamicoessig und kalt gepresstes Olivenöl hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer und geriebener Limettenschale abschmecken. Der Geschmack entscheidet, ob die Soße mild oder scharf-würzig, flüssig oder pastenartig wird. Es gibt auch eine rote Variante („Chimichurri rojo“) mit frischer roter Paprika, Tomaten, Paprikagewürz und Rotweinessig.

Am besten lässt man die Kräutersoße im Kühlschrank über Nacht ziehen, damit sie ihr volles Aroma entfalten kann. Meist wird noch ein Lorbeerblatt hinzugegeben und vor dem Verzehr entfernt. Kühl gelagert kann die Grillsoße in einem Schraubglas bis zu zwei Wochen aufbewahrt werden, wenn sie vollkommen mit Öl bedeckt ist.

Chimichurri ist ein außergewöhnlicher Begleiter für die nächste Grillparty und kommt bei Fleischliebhabern und Vegetariern gut an. Die argentinische Würzsoße schmeckt zu Steak und Fisch, aber auch zu Grillkäse und geröstetem Gemüse wie Grüner Spargel, Aubergine, Zucchini, Paprika und Champignons. Sie kann aber auch als Marinade für Fleisch und Gemüse verwendet werden. Auch Salatdressings und Joghurtdips lassen sich mit der Kräutersalsa verfeinern.

Heike Kreutz, www.bzfe.de