Faktencheck Landwirtschaft: „Trog oder Teller“ ist zu kurz gedacht

Tierhaltung in Deutschland hat eine heimische Futtergrundlage. Rund 90 % der Futtermittel werden vor Ort angebaut.

Bei der Erzeugung von 1 kg pflanzlicher Lebensmittel fallen ca. 4 kg für den Menschen nicht essbarer Biomasse an – als Neben- oder Koppelprodukte wie zum Beispiel Ölschrote, Kleie, Trester. Nur über die Veredlung zu tierischen Produkten durch Nutztiere kann diese Biomasse auch zum Lebensmittel werden.

  • Ohne Kühe und andere Wiederkäufer können 4,75 Mio. ha Grünland nicht genutzt werden. Offenes Grünland bietet einen unersetzlichen Lebensraum für viele Arten und kann ohne Tierhaltung nicht erhalten werden.
  • Nur ungefähr 4 Mio. t des in der Fütterung eingesetzten Weizens ist voll doppelnutzungsfähig und eignet sich auch uneingeschränkt zum Backen. Das entspricht lediglich rund 6 % des Gesamtfutteraufkommens in Deutschland. Viele Flächen auf denen Gerste und Roggen wachsen, sind klimatisch oder qualitativ nicht geeignet, um dort Weizen anzubauen. Damit ist die Erzeugung von Futtergetreide eine sinnvolle Möglichkeit, um die Flächen zu nutzen.
  • Vielfältige Fruchtfolgen sind notwendig und erfordern gleichzeitig, dass Futterpflanzen und Futtergetreide über die Tierhaltung genutzt werden können.
  • Im Ökolandbau sind Leguminosengemenge wie Kleegras ein wichtiger Baustein für die Stickstoffversorgung. Der Aufwuchs ist jedoch zwar „nur“ als Futtermittel oder als Substrat in Biogasanlagen zu verwerten. Auf diese Weise wird jedoch wertvoller Stickstoffdünger ersetzt, die Bodenfruchtbarkeit verbessert und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugt.

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Quelle: DBV