Lebensmittelabfälle in der Außer-Haus-Verpflegung halbieren – Start der Kompetenzstelle 

Der Start der Kompetenzstelle ist ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung der Zielvereinbarung zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen in der Außer-Haus-Verpflegung. Sie ist Ansprechpartner für die gesamte Branche und überprüft die Wirksamkeit der Zielvereinbarung und der verbindlichen Maßnahmen.

Im Rahmen des Dialogforums Außer-Haus-Verpflegung (AHV) wurde im April 2021 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und den wichtigsten Verbänden des Sektors eine Zielvereinbarung unterzeichnet. Ziel dieser Vereinbarung ist es, die Lebensmittelabfälle in der Außer-Haus-Verpflegung in Deutschland wirksam zu reduzieren. Gemeinsam mit der Branche sollen die Abfälle bis 2025 um 30 Prozent reduziert und bis 2030 halbiert werden. Nun geht es darum, möglichst viele Unternehmen aus der Gastronomie, Hotellerie oder der Gemeinschaftsverpflegung zu gewinnen, die festgelegten Mindestanforderungen und verpflichtenden Maßnahmen umzusetzen.

Die neu geschaffene, neutrale Kompetenzstelle wird vom BMEL für drei Jahre gefördert und vom Verein United Against Waste (UAW) aufgebaut und geleitet. Die Kompetenzstelle sammelt und überprüft unternehmensspezifische Daten zu Lebensmittelabfällen und bereitet diese auf. Durch regelmäßige Abfallmessungen werden die Wirksamkeit der verbindlichen Maßnahmen überprüft und Erfolge der Unternehmen dokumentiert.

Dazu erklärt die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Manuela Rottmann: „Die Gastronomie, die Hotels, die Betreiber von Betriebskantinen – die gesamte Branche hat wirtschaftlich sehr schwere Zeiten hinter sich. Umso mehr wissen wir ihre Bereitschaft zu schätzen, mit uns gemeinsam an einer deutlichen Verringerung der Lebensmittelabfälle in der Außer-Haus-Verpflegung zu arbeiten. Das ist ökologisch und betriebswirtschaftlich der richtige Weg. Dazu müssen aber Routinen hinterfragt und geändert werden. Durch die Abfallmessungen werden die teilnehmenden Unternehmen sehen, ob ihre Bemühungen ausreichen. Und wir können sehen, ob weiterreichende Verbindlichkeiten nötig sind. Die Kompetenzstelle ist ein richtiger, weiterer Baustein, um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren – aber sicherlich nicht der letzte.“

Als wissenschaftlicher Partner führt das Thünen-Institut Nachhaltigkeitsbewertungen für die von den Betrieben durchgeführten Reduzierungsmaßnahmen durch und bereitet die Ergebnisse für die jährlichen Berichte über die Fortschritte in der Branche auf. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind verantwortlich dafür, verschiedene Methoden des Monitorings, der Bilanzierung und Erfolgskontrolle vorzuschlagen und zu testen.

Hintergrund

Jährlich fallen in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, sechs Millionen davon allein in Privathaushalten. Ziel der Bundesregierung ist es, Lebensmittelverschwendung vom Feld bis zum Handel zu reduzieren – wo möglich mit verpflichtenden Zielvorgaben. Dazu ist auch die Erforderlichkeit gesetzlicher Änderungen abzuwägen.

Das BMEL plant unter anderem die Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung weiterzuentwickeln, in der die gesamte Lebensmittelkette in die Pflicht genommen wird, Maßnahmen zur Reduzierung umzusetzen. Ziel ist es, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung in Deutschland auf Handels- und Verbraucherebene zu halbieren und Lebensmittelabfälle entlang der Produktions- und Lieferkette zu verringern.

Wie Verbraucherinnen und Verbraucher die Lebensmittelverschwendung reduzieren können, zeigt Zu gut für die Tonne! bereits seit 2012. Zu gut für die Tonne! entwickelt konkrete Aktivitäten und Maßnahmen, die die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung für Privatpersonen einfacher und selbstverständlich machen. Ziel ist es, sowohl ein Umdenken als auch eine langfristige Verhaltensänderung im Alltag zu erreichen

Quelle: Zu gut für die Tonne!