Mehrweg-Allianz startet bundesweite Mitmach-Aktion zu „Mehrweg ist Klimaschutz“ und fordert von Umweltministerin Lemke konkrete Maßnahmen gegen die Einweg-Flut

Die Mehrweg-Allianz startete heute ihre bislang größte Informationskampagne zu „Mehrweg ist Klimaschutz“.

Angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise und der fatalen Abhängigkeit von fossilen Energieträgern, ist die Vermeidung unnötiger Einweg-Plastikverpackungen wichtiger denn je. Die Umwelt- und Wirtschaftsverbände fordern von Umweltministerin Steffi Lemke sofortige Maßnahmen zur Einhaltung der seit über drei Jahren verfehlten Mehrwegquote von 70 Prozent im Verpackungsgesetz. Außerdem erinnern sie die Ministerin an die im Koalitionsvertrag vereinbarte, aber bisher nicht einmal in Ansätzen erkennbare Mehrwegförderung im Getränkebereich. Konkret fordern sie eine Abgabe auf Einweg-Plastikflaschen, Dosen und Getränkekartons von mindestens 20 Cent.

Die Mehrweg-Allianz erklärt dazu: „Aktuell liegt der Mehrweganteil bei nur 42 Prozent. Laut Bundestagsbeschluss von 2017 sollte die im Verpackungsgesetz festgeschriebene Mehrwegquote spätestens seit Januar 2022 70 Prozent betragen. Die amtierende Umweltministerin Lemke hat diesen Gesetzesverstoß nun über 100 Tage im Amt ignoriert. Wir fordern Sofortmaßnahmen noch im Sommerprogramm, damit die gesetzliche Mehrwegquote nun schnellstmöglich erreicht wird. Der anhaltende Mehrweg-Boykott von Akteuren wie Aldi oder Lidl ist nicht länger hinnehmbar. Eine Lenkungsabgabe von 20 Cent macht die negativen Umweltauswirkungen von Einweg-Verpackungen sichtbar und setzt ökonomische Anreize für Unternehmen, auf Mehrweg umzustellen. Die Mittel aus einer solchen Lenkungsabgabe fördern zudem zweckgebunden das Mehrwegsystem.“

In dieser bisher größten Aktion von „Mehrweg ist Klimaschutz“ können 20 Familien jeweils ein ganzes Jahr Freigetränke aus Mehrwegflaschen gewinnen. Mehrwegflaschen können bis zu 50 Mal wiederbefüllt werden und sparen im Gegensatz zu Einweg-Plastik, Getränkekartons und Getränkedosen Ressourcen ein, darunter auch Öl und Gas, mit positiven Effekten für den Klimaschutz. Würden allein alle alkoholfreien Getränke ausschließlich in Mehrweg- statt in Einwegplastikflaschen abgefüllt, ließen sich jedes Jahr bis zu 1,4 Millionen Tonnen CO2 einsparen.

Über die Informationskampagne fordert die Allianz zudem rechtliche Regelungen für mehr Transparenz beim Getränkekauf. Damit Verbraucherinnen und Verbraucher klimafreundliche Kaufentscheidungen treffen können, müssen Einweg- und Mehrweggetränkeverpackungen zusätzlich zu den bestehenden Hinweisen an den Regalen auf der Verpackung selbst als solche gekennzeichnet werden.

Die „Mehrweg-Allianz“ setzt sich zusammen aus der Deutschen Umwelthilfe (DUH), der Stiftung Initiative Mehrweg (SIM), dem Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels (BV GFGH), dem Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels (VDGE), dem Verband Private Brauereien Deutschland und dem Verband Pro Mehrweg.

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Quelle: DUH