Nachhaltige Ostern: Welcher Fisch darf auf den Tisch?

Verbraucherzentrale verrät, auf was beim Kauf zu achten ist

  • Nur noch wenige Arten können guten Gewissens gegessen werden
  • Verschiedene Kriterien geben Aufschluss darüber, wie nachhaltig ein Fisch ist
  • Label und Siegel bieten eine gute Orientierung
Fisch
Foto: Jakub Kapusnak on Unsplash

Für viele Familien gehört der Fisch am Karfreitag traditionell genauso zum Fest wie die versteckten Ostereier. Damit das auch in Zukunft möglich ist, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher beim Kauf genauer hinschauen. Denn: Weltweit sind unsere Meere an der Grenze ihrer Belastbarkeit und nur wenige Fische werden umweltverträglich gefangen. Was einen nachhaltigen Fisch ausmacht und auf was beim Kauf zu achten ist, erklärt die Verbraucherzentrale Niedersachsen.

„Vor allem Herkunft, Art und Fangmethode sowie das Siegel sind ausschlaggebende Kriterien für die Nachhaltigkeit“, weiß Constanze Rubach, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen in Göttingen, und erklärt: „Dabei zählen alle Kriterien gleichermaßen, denn eine vertretbare Fangmethode allein macht noch keinen nachhaltigen Fisch aus.“

Wildfang oder Zucht? Lokal oder nicht?

Nur noch wenige Arten überhaupt können guten Gewissens gegessen werden. Für die Klimabilanz ist meist frischer Fisch aus lokaler Zucht, wie etwa Forelle oder Karpfen, eine gute Wahl. So können schädliche Treibhausgase für Transport und Kühlung eingespart werden. „Aber auch lokale Arten können überfischt sein und mit umweltschädigenden Methoden gezüchtet oder gefangen werden“, sagt die Ernährungsexpertin. So ist zum Beispiel Kabeljau aus der Ostsee nicht zu empfehlen. Stammt er jedoch aus Spitzbergen, der Barentssee oder der Norwegischen See ist das eine nachhaltigere Wahl.

Angaben zur Herkunft sind für Fisch und Fischprodukte verpflichtend und finden sich auf der Verpackung. Das betrifft insbesondere Frisch- und Räucherfisch, Tiefkühl-Fischerzeugnisse sowie rohe und bearbeitete Krebs- und Weichtiere. Für verarbeitete oder haltbar gemachte Produkte wie Fischsalat oder -konserven besteht keine Kennzeichnungspflicht.

Label und Gütesiegel bieten eine gute Orientierung

Einen nachhaltigen Fisch zu erkennen, fällt nicht immer leicht. „Neben Herkunftsabgaben hilft es, sich am Siegel zu orientieren“, rät Rubach. Die Bewertungskriterien variieren zwar mitunter stark, Fisch mit einem Siegel sei jedoch grundsätzlich zu bevorzugen. Denn: Alle Organisationen tragen ihren Teil dazu bei, die Fischwirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Wer wirklich sicher gehen möchte, dass nur nachhaltiger Fisch auf dem Tisch landet, sollte also überwiegend den frischen aus heimischer Zucht oder Fisch gekennzeichnet mit Ökosiegeln wie etwa Naturland oder dem EU-Bio-Siegel (bei Aquakultur) wählen.

Quelle: Verbraucherzentrale Niedersachsen