Rückstände und Kontaminanten in Frischobst aus konventionellem Anbau 2020

Zusammenfassung

Die Untersuchungen von frischem Obst aus konventionellem Anbau zeigen eine geringe Verschlechterung der Rückstandssituation im Vergleich zum Vorjahr. Besonders auffällig waren exotische Früchte – insbesondere Granatäpfel, Maracuja und Papaya. Bei zwei der untersuchten Proben waren die nachgewiesenen Pestizidgehalte gesundheitlich relevant. Unser Tipp generell: Waschen Sie Obst vor dem Verzehr mit warmem Wasser ab, ein Teil der Rückstände lässt sich so entfernen.

Übersicht

Im Jahr 2020 wurden am CVUA Stuttgart insgesamt 618 Proben Frischobst aus konventionellem Anbau auf Rückstände von über 750 verschiedenen Pestiziden, Pestizidmetaboliten sowie Kontaminanten untersucht. 602 dieser Proben (97 %) wiesen Rückstände von insgesamt 193 verschiedenen Pestizid-Wirkstoffen auf (im Jahr 2019: 190 Wirkstoffe, im Jahr 2018: 192 Wirkstoffe, im Jahr 2017: 190 Wirkstoffe, im Jahr 2016: 188 Wirkstoffe; im Jahr 2015: 179 Wirkstoffe; im Jahr 2014: 192 Wirkstoffe). Insgesamt wurden 4173 Rückstände gefunden (gemäß den gesetzlichen Definitionen, siehe auch Anlage 3 und 4).

Bei 33 Obstproben (5,3 %) wurden Überschreitungen der Höchstgehalte festgestellt (im Jahr 2019: 5,7 % (3,1 % ohne formale Chloratbeanstandungen), im Jahr 2018: 7 % (4,6 % ohne formale Chloratbeanstandungen), 2017: 7,0 %, im Jahr 2016: 6,9 %, im Jahr 2015: 5,2 %, im Jahr 2014: 11 %).

Im Vergleich zu den Vorjahren ergibt sich eine niedrigere Quote, wenn das polare Alt-Pestizid Chlorat mitberücksichtigt wird, eine etwas höhere Quote wenn Chlorat ausgeschlossen wird.

Bei der Neufestlegung von Rückstandshöchstgehalten für Chlorat im Jahr 2020 wurden in der Regel höhere, spezifische Rückstandshöchstgehalten festgesetzt, um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass Chlorat als Kontaminant in die Lebensmittel gelangt. Im Berichtsjahr wurden lediglich 2 Proben (0,3 %; Nektarinen und Erdbeeren aus Spanien) wegen einer Überschreitung des neuen spezifischen Grenzwertes an Chlorat beanstandet, im Vorjahr 2019 waren es 22 Proben (2,7 %).

Vollständiger Beitrag

Quelle: CVUA Stuttgart