Mehr Mut für die Ernährungsbildung der Zukunft

BZfE-Ernährungstalk liefert wertvolle Impulse.

Im zweiten Ernährungstalk „Tischgespräche“ des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) am 25. April 2022 ging es um die Kraft von Visionen bei der Ernährungsbildung. „Vielleicht werden wir eines Tages auf die Erkenntnisse dieser Talkrunde heute zurückblicken und uns freuen, dass alles, was wir heute besprochen haben, Wirklichkeit geworden ist“, sagte Moderator Philipp Pägler zu Beginn der Gesprächsrunde.

Dr. Margareta Büning-Fesel, Leiterin des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE), und Dr. Simone Frey, Gründerin von Nutrition Hub, erläuterten das Menü der Zukunft, den zweiten Teil des Trendreports Ernährung 2022. Darin geht es um Antworten auf die Frage, wie eine ideale Welt der Ernährung aussieht.

Jedes Kind lernt kochen und jede Schule hat einen Schulgarten, sind zum Beispiel zwei der positiven Zukunftsbilder, die die für den Report befragten Ernährungsprofis im Rahmen der Zukunftsvision zeichneten. Solche Bilder sind wichtig, da sie die Perspektive verändern und Bremsen im Kopf ausschalten. „Wenn man den Rucksack dessen, was alles da ist, einfach mal weglässt, frei in die Zukunft geht und sagt „So stelle ich mir das vor“, dann hat man eine andere Haltung“, betonte Büning-Fesel.

Und wie sieht nun die Ernährungsbildung der Zukunft aus? Schule soll ein lebendiger Lernort sein, an dem es Spaß macht sich aufzuhalten. „Das ist eigentlich die Vision, die man haben sollte.“, sagte Dr. Margareta Büning-Fesel. „Schule muss die Zukunft unserer Kinder ernst nehmen. Und wenn sie das tut, dann nimmt sie auch ernst, dass die Schule ein Ort ist, wo Alltagskompetenzen, wo Kultur und Technik der Nahrungszubereitung vermittelt werden.“

Um ein Thema wie Ernährung zu einer Priorität und Schulen zu Orten der gesellschaftlichen Transformation zu machen, braucht es Mut und neue Formate. Schülerinnen und Schüler müssen wesentlich mehr Chancen haben, sich aktiv zu beteiligen, was für Lehrende eine Herausforderung ist. Unterstützung könnten Schul-Ökotrophologinnen und -Ökotrophologen bieten oder Stellen, die neue Themen erst einmal aufnehmen und überlegen, wie und mit wem man sie umsetzen könnte.

Silke Ramelow, Gründerin und Vorstandsvorsitzende von BildungsCent e. V., plädiert dafür, von der eigenen Fachlichkeit wegzukommen und zu überlegen, welche die Transformationsthemen sind, die – am besten in Form innovativer Projekte – in die Schulen müssen. Für Prof. Dr. Ines Heindl ist es besonders wichtig, dass Schule zum geschützten Raum wird, bei dem die Rahmenbedingungen durch Ernährungs- und Bildungspolitik so gesetzt sind, dass Schülerinnen und Schüler eine ideale Ernährungsumgebung vorfinden.

Wie wichtig Mut ist, unterstreicht Dr. Simone Frey: „In meiner Welt sind alle mutig“, antwortete sie auf die Frage nach ihrer persönlichen Vision für die Ernährungsbildung der Zukunft. „Ernährungsexpertinnen und -experten sind mutig, Kinder sind mutig zu sagen „Ich will hier mehr wissen“, die, die Ideen haben, sind mutig.“

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Quelle: www.bzfe.de