„Wilde Verwandte“ der Kulturpflanzen

Am 22. Mai, dem Internationalen Tag der biologischen Vielfalt, stehen die „wilden Verwandten“ der Kulturpflanzen im Fokus.

Durch das von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) koordinierte „Netzwerk Genetische Erhaltungsgebiete Deutschland“ werden nun in bereits 20 Gebieten die verwandten Wildarten des Selleries erhalten.

Sie sind die Letzten ihrer Art: Kleine und unscheinbare Pflanzen wie der Kriechende Sumpfsellerie, eine von vier einheimischen Wildselleriearten. Dabei ist diese Art nicht nur für Naturschutz erhaltenswert: Wie viele einheimische Wildpflanzen ist sie eng mit einer Kulturpflanze verwandt, hier den Kulturformen des Sellerie, und somit von hoher Relevanz für die Züchtungsforschung.

Sicherung von Beständen an ihrem natürlichen Wuchsort

Um auf die Bedeutung dieser sogenannten „Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft“ hinzuweisen und den Zugang zu diesen Pflanzen für die Züchtungsforschung zu erleichtern, wurde 2019 das „Netzwerk Genetische Erhaltungsgebiete Deutschland“ mit den ersten Erhaltungsgebieten für Wildselleriearten eingerichtet.

Nun konnte in diesem Mai bereits das 20. Gebiet in das vom Julius Kühn Institut koordinierte Teilnetzwerk Wildsellerie aufgenommen werden. In dem Gebiet bei Kraatz, in der Nähe von Salzwedel, war ein ehemals größerer Bestand des Kriechenden Sumpfselleries auf wenige Exemplare zusammengeschrumpft. Um der Vergrasung durch fehlende Beweidung entgegenzuwirken, sollen nun Schafe das Überleben dieser wertvollen Wildart an ihrem natürlichen Wuchsort sichern.

Koordination in der BLE

Das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt (IBV) in der BLE setzt sich für die Schaffung weiterer genetischer Erhaltungsgebiete auf europäischer und internationaler Ebene ein.

Quelle: BLE