Das Warten hat ein Ende: Fisch-Freunde starten mit dem neuen Matjes in die Saison 2022

Echter Matjes ist eine Kunst für sich. Zunächst einmal benötigt man „jungfräulichen“ Hering. Das bedeutet, dass der Hering in dieser Fangsaison noch keine Milch und keinen Rogen gebildet hat.

Matjes
Foto: Andy M. auf Pixabay

Als nächstes kommt es auf den Fettgehalt an: 12 % Fett sollte er schon haben. Wichtig ist auch die richtige Art des Kehlens und der Reifung, d. h., wie der Fisch ausgenommen wird. Wenn ein Hering zum Matjes werden soll, wird beim Kehlen die Bauchspeicheldrüse im Fisch belassen und der Fisch reift durch körpereigene Enzyme ganz natürlich zum Matjes heran.

Jeder Matjes muss auch einmal schockgefroren werden. Das ist gesetzlich vorgeschrieben und garantiert, dass eventuell im Hering enthaltene Parasiten wirkungsvoll abgetötet werden. Ein weiterer Vorteil des Kälteschlafs zeigt sich später im Jahr, wenn der Matjes so das ganze Jahr aufbewahrt wird und auch später noch genossen werden kann.

Es gibt (mindestens) 3 gute Gründe, wieder Matjes zu genießen, denn Matjes ist lecker, gesund und nachhaltig:

  • Matjes schmeckt in vielen Variationen. Ein Matjes hat einen mildsahnigen Geschmack und marzipanfarbenes Fleisch. Der erste Matjes der Saison wird meist pur genossen, gleich aus der Hand. Maximal passt noch ein Brötchen zwischen Vorfreude und Genuss. Doch Matjes eignet sich für viele Zubereitungsarten, wie z. B. die klassische „Hausfrauen-Art“, aber auch als Matjes-Tatar nordisch mit Apfel oder exotisch mit Mango. Und auch gebraten mit einer feinen Panade aus Panko-Mehl ist Matjes ein Genuss.
  • Matjes sollte stets gut gekühlt transportiert und aufbewahrt werden, aber nie zusammen mit Zwiebelringen, damit er sein ureigenes Aroma bewahrt!
  • Matjes bietet nicht zuletzt mit seinem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren auch ein gesundheitliches Plus. Und sein Eiweiß, die Vitamine und Mineralien machen Matjes regelrecht zum Superfood.

Und Matjes, bzw. Hering, gehört als „blaues Lebensmittel“ (so nennt man die Lebensmittel aus dem Wasser) zu den Lebensmitteln, die auch ökologisch vorteilhaft sind. Die internationale Initiative „Blue Food Assessment“ hat in einer umfangreichen Studie nachgewiesen, dass Fisch und Meeresfrüchte eine bessere Treibhausgas-bilanz als die meisten anderen tierischen Produkte haben. Das trifft insbesondere auf Wildfisch, wie Hering zu.

Quelle: Fisch-Informationszentrum