Alte Gemüsesorten erhalten: genetische Ressourcen nutzbar machen

Kennen Sie „Berliner Aal“? Wer jetzt an Fisch denkt, liegt komplett daneben. Es handelt sich dabei um eine alte Gurkensorte.

Und „Purple Plum“ hat nichts mit Pflaumen zu tun. So heißt eine alte Radieschensorte. Informationen zu diesen Gemüsesschätzen gibt es auf der Webseite alte-gemuesesorten-erhalten.de. Unter dem Motto „Wir bringen alte Gemüsesorten aus der Genbank zurück auf den Teller!“ wird erklärt, warum es so wichtig ist, alte Sorten zu erhalten. Die Webseite ist ein Ergebnis eines vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) geförderten Projekts „Züchterische Erschließung und Nutzbarmachung pflanzengenetischer Ressourcen durch on-farm / in-situ Erhaltung und Positionierung von Produkten im Bio-Lebensmitteleinzelhandel“ (ZenPGR).

Ziel des Projekts (ZenPGR) ist es, Potenziale für die Gemüsezüchtung aus alten, nicht mehr auf dem europäischen Saatgutmarkt verfügbaren Gemüsesorten zu erschließen. Um deren genetische Vielfalt zu sichern, werden die Gemüsesorten aus der Saatgut-Genbank geholt und mit Hilfe von gärtnerischen Betrieben aus Berlin, Brandenburg und Sachsen zurück in den Anbau und in den Handel gebracht. Alte Gemüsesorten sind in ihrem Verhalten und in ihrer Erscheinung variabler als moderne Sorten. Diese Vielgestaltigkeit nutzt die Züchtung für die Entwicklung neuer Sorten für den Erwerbsanbau.

Die Internetseite alte-gemuesesorten-erhalten.de wird vom SaatGut-Erhalter-Netzwerk Ost zusammen mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), der Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin) und dem Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN e.V.) veröffentlicht. Neben Informationen zum Projekt gibt es Porträts der im Netzwerk engagierten Gärtnereien und Steckbriefe von Gemüseraritäten. Wer Saatgut oder Frischgemüse dieser besonderen alten Gemüsesorten erwerben möchte, findet auf der Seite eine Karte mit Bezugsquellen.

Weitere Informationen zum Projekt: vern.de/zenpgr

Quelle: www.bzfe.de