An heißen Tagen besonders auf Küchenhygiene achten

Um die Ausbreitung von Bakterien und Schädlingen zu vermeiden, sollte im Sommer auf eine saubere Küche und den richtigen Umgang mit Lebensmitteln geachtet werden. Das beugt auch Food-Waste vor.

Küchenhygiene
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Vor allem im Sommer sollte man auf eine gute Küchenhygiene achten, um unliebsame Mitbewohner zu vermeiden, warnt das forum. ernährung heute (f.eh). Dazu zählen in Österreich insbesondere die Bakterien Campylobacter, Salmonellen und Listerien, die durch tierische Lebensmittel übertragen werden und oft durch Kreuzkontamination in Speisen gelangen. Sie können beim Menschen schwere gesundheitliche Folgen haben und mitunter sogar tödlich sein.

Aber auch Kakerlaken sowie einzelne Motten- und Ameisenarten sind ein gesundheitliches Risiko. Abhilfe schaffen eine richtige Lagerung der Lebensmittel im Kühlschrank sowie eine ausreichende Hygiene in der Küche. Damit leistet man zudem einen Beitrag gegen Food-Waste, da kontaminierte oder befallene Lebensmittel weggeworfen werden müssen.

Das f.eh fordert eine umfassende Ernährungs- und Verbraucherbildung in der Schule, um Jugendlichen u.a. auch die richtige Hygiene in der Küche zu vermitteln und mit entsprechenden Kompetenzen auszustatten.Oft braucht es nicht viel: Ein falscher Umgang mit Lebensmitteln oder mangelnde Küchenhygiene und schon verbreiten sich Krankheitserreger und Schädlinge – vor allem im Sommer.

Campylobacter und Salmonellen etwa vermehren sich in einem Temperaturbereich zwischen 10 und 47 Grad Celsius. Daher gilt für Fleisch, Eier und Milchprodukte, dass sie gut abgekocht (über 70 Grad Celsius für mindestens 15 Sekunden) nicht über mehrere Stunden bei Raumtemperatur, sondern nach dem Abkühlen gleich im Kühlschrank in den oberen Reihen gelagert werden sollen. Listerien wiederum können sich auch im Kühlschrank etwa in Rohmilch, Weichkäse, Räucherfisch, rohem Fleisch und Geflügel vermehren. Selbst pflanzliche Lebensmittel wie verzehrfertige Salate können dann kontaminiert sein.

Kreuzkontamination vermeiden

Beim Umgang mit Lebensmitteln braucht es daher Umsicht und Sorgfalt. „Ausgangspunkt sind meist rohe Lebensmittel, von denen Krankheitserreger über die Arbeitsflächen, Küchenutensilien sowie durch falsche Lagerung auf andere Lebensmittel übertragen werden. Vielen Menschen ist diese Form der Übertragung von Keimen und Bakterien – also eine Kreuzkontamination von einem Lebensmittel auf ein anderes – nicht bewusst“, so Marlies Gruber, Geschäftsführerin im f.eh. Um das zu verhindern, sollten Lebensmittel im Kühlschrank gut verpackt und die Hände nach jedem Kontakt mit Abfällen und rohen Lebensmitteln mit Seife unter fließendem Wasser sorgfältig gewaschen werden.

Obst und Gemüse sowie tierische Produkte können ebenfalls unter fließendem Wasser gereinigt werden, um die Zahl der Keime zu reduzieren. Jedenfalls sollte man für pflanzliche und tierische Lebensmittel nicht dasselbe Messer und Schneidebrett verwenden. Vorzuziehen sind zudem Unterlagen aus glattem Kunststoff, da sie keinen Nährboden für Keime bieten und leicht im Geschirrspüler bei Temperaturen über 60 Grad Celsius zu reinigen sind.

1×1 der Küchenhygiene

Doch bereits bei der Küchenhygiene selbst gibt es zahlreiche Maßnahmen, um die Bildung und Ausbreitung von Mikroorganismen zu vermeiden. Das f.eh nennt sechs Beispiele, die zu einer sauberen Küche beitragen:

  • Möbeloberflächen, Fliesen und Boden regelmäßig putzen.
  • Arbeitsflächen und Geräte nach Kontakt mit rohen Lebensmitteln mit heißem Wasser und Küchenreiniger gründlich säubern und trocknen lassen. Zudem sollten die Griffe, aber auch das Innere von Möbeln und Geräten sauber gehalten werden.
  • Beim Aufwischen von Lebensmittelresten Küchenrolle verwenden.
  • Feuchte Reinigungsutensilien zum Trocknen aufhängen und regelmäßig bei über 60 Grad waschen, um die Bildung von Kolibakterien und Schimmelpilzen zu verhindern.
  • Schmutziges Geschirr spülen und nicht stehen lassen. Im Geschirrspüler ein Programm mit über 60 Grad verwenden.
  • Mülleimer mehrmals wöchentlich entleeren.

Vorräte luftdicht verschließen

Egal ob Zuckerreste im Häferl, der Geruch von un- oder schlecht verpackten Lebensmitteln oder Speisereste: Sie alle sind ein wahrer Magnet für Schädlinge. Für Lebensmittelmotten sind Nüsse, Getreideprodukte und Trockenfrüchte die größte Verführung. Frucht- oder Taufliegen wiederum bevorzugen reife Beeren, Trauben sowie Äpfel und belagern im Sommer gerne den Obstkorb. Mit richtig gelagerten Lebensmitteln und einer sauberen Küche beugt man dem vor und vermeidet in der Folge den Einsatz von Abwehrmitteln oder gar einen Kammerjäger.

Erste Anzeichen für den Befall von Lebensmitteln sind tote Tiere, Spinnfäden und Ausscheidungen. Da die Schädlinge auch Pilze, Bakterien und Viren übertragen können, sollten die Schränke gründlich gereinigt und verunreinigte Nahrungsmittel umgehend weggeworfen werden. Eine gute Küchenhygiene beugt damit auch unnötigen Abfällen und Verschwendung vor, da die Entsorgung von Lebensmitteln vermieden werden kann.

Zudem empfiehlt das f.eh, frisch gekaufte Lebensmittel und die Vorräte auf Schädlingsbefall zu kontrollieren, in geruchsdichten Behältern aus Glas, Plastik oder Metall aufzubewahren und an einem kühlen und trockenen Platz zu lagern.

Quelle: f.eh