CBD in Nahrungsmitteln: Was hat es damit auf sich?

CBD ist kein neu entdeckter, aber ein derzeit boomender Bestandteil der Hanfpflanze.

Cannabis, CBD
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Ob als Tropfen oder als Bestandteil neuartiger Lebensmittel – das Cannabinoid ist seit einigen Jahren „in aller Munde“ und das Hauptthema vieler Diskussionen. Bis heute ist CBD nicht als Nahrungsmittel zugelassen und wird somit als Novelfood-Produkt verkauft.

Warum steht auf CBD-Produkten: „Nicht für den Verzehr geeignet?“

Wenn sich dieser Vermerk auf einer Produktverpackung findet, handelt es sich um ein CBD-haltiges Aromaöl. Auch wenn die Inhaltsstoffe im Regelfall keinen Unterschied zum CBD-Öl als Nahrungsergänzungsmittel aufweisen, darf es aufgrund der künstlichen Aromastoffe nur mit diesem Vermerk verkauft werden. Die verzehrbare Variante kann man als CBD ÖL in Apotheken rezeptfrei kaufen. Hier gibt es verschiedene Konzentrationen, was zur Frage führt, welcher CBD-Gehalt in einem guten Öl vorhanden sein sollte. Verbraucher ohne Erfahrung mit diesem Produkt sollten mit einer 5 bis 10 Prozent Konzentration beginnen und die Verträglichkeit in einer niedrigen Dosierung prüfen.

Ob ein Produkt für den Verzehr oder zum Beispiel als Duftöl für die Raumluft geeignet ist, hängt von der Gesamtheit aller Inhaltsstoffe ab. Daher sollte man beim Kauf von CBD gezielt darauf achten, dass es sich um ein natürliches Produkt ohne künstliche Zusätze eignet. Auf einem hochwertigen Öl aus der Apotheke ist der Vermerk des Verzehrverzichts nicht zu finden. Auch wenn es kein Nahrungsmittel ist, ersetzt es bei vielen Verbrauchern (vor allem im vegetarischen und veganen Bereich) Nahrungsergänzungsmittel mit Fischöl.

Wie wirken CBD-Öl und Co.?

Vorab sollte der Leser wissen, dass es sich bei CBD um einen nicht psychoaktiven und damit um einen nicht high machenden Inhaltsstoff der Cannabispflanze handelt. Im Gegensatz zu THC, welches der psychoaktive und berauschende Wirkstoff der Pflanze ist, wartet Cannabidiol mit ganz anderen Eigenschaften auf. CBD soll entkrampfend und beruhigend, schmerz- und entzündungslindernd sowie konzentrationsfördernd wirken. Ein Vollspektrum-Öl enthält bis zu 100 verschiedene Cannabinoide, Terpene und Flavonoide. Um in Deutschland legal verkauft werden zu dürfen, muss ein CBD-Produkt einen THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent haben. Eine berauschende Wirkung kann aus diesem Grund nicht eintreten.

Wird eine Zulassung von CBD als Lebensmittel kommen?

Mit der Entscheidung für oder gegen eine Zulassung CBD-haltiger Produkte als Nahrungsmittel beschäftigen sich Gerichte und zuständige Behörden, darunter das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bereits seit einigen Jahren. Es gibt ebenso viele Befürwortungen wie Ablehnungen, was einer Entscheidungsfindung nach wie vor entgegen steht. Das bisher keine Zulassung als Nahrungsmittel und damit keine Einstufung CBD-haltiger Produkte als Lebensmittel erfolgt ist, beruht nicht zuletzt auf den häufig erwähnten fehlenden Langzeitstudien zu Wirkungen und Nebenwirkungen. Hier zeichnet sich ein deutlicher Unterschied zu Produkten aus Hanf ab.

Der Unterschied zwischen Hanf- und CBD-Produkten

Es gibt Hanfbier, Hanfbackwaren und Süßwaren, Energie-Drinks mit Hanf und eine ganze Reihe weiterer Nahrungsmittel mit Hanfzusätzen. Während CBD ein Dauerdiskussionsthema ist, haben sich Hanfprodukte längst etabliert und sind in BIO-Supermärkten und im klassischen Lebensmittelhandel von verschiedenen Herstellern zu finden. Hier ist anzumerken, dass es sich um reinen Nutzhanf und damit um THC-arme bis völlig THC-freie Sorten handelt. Dennoch gibt es keine schlüssige Erklärung dafür, warum nachweislich THC-armes CBD anders behandelt wird als Hanfprodukte.

Ein wissenswerter Unterschied zwischen einem Hanfprodukt und beispielsweise einem CBD-Öl begründet sich darin, dass Produkte mit Hanfzusätzen nur marginale Spuren von CBD enthalten. Daher sind diese Produkte auch als Lebensmittel zugelassen, während man sich bei einer Einstufung von CBD-haltigen Nahrungsmittel sehr schwer tut und keine konkrete Entscheidung trifft.

Ein weiterer Unterschied zwischen Hanf- und CBD-Produkten beruht auf den Pflanzenteilen, die für die Herstellung verarbeitet werden. CBD wird ausschließlich aus den Blüten der Hanfpflanze gewonnen, während für die Gewinnung von Hanföl die Samen verarbeitet werden. Da diese nur sehr geringe Spuren von CBD enthalten, gab es bei der Einstufung als Lebensmittel im Fall von Hanfprodukten keine lange Anlauf- und Diskussionsphase. Da es sich bei CBD um einen Extrakt handelt, kann dieser zum Beispiel auch ein Hanföl sein. Alternativ nutzen Hersteller Olivenöl und andere wertvolle Öle. Ein Blick auf die Inhaltsliste ist daher empfehlenswert, wenn man kein reines Hanföl, sondern ein Produkt mit hohem CBD-Gehalt sucht.

Darum boomt der Hanf- und CBD-Markt

Eine gesunde, ausgewogene und vitalstoffreiche Ernährung ist für viele Menschen ein wichtiger Bestandteil der Lebensqualität. Dabei beruft man sich immer häufiger auf „alte Pflanzen“ und auf Inhaltsstoffe, die seit Menschengedenken verarbeitet und verzehrt werden. Auch der Hanf, der viele Jahrzehnte aufgrund seiner psychoaktiven Wirkung verpönt war, hat in der neuen Ära der gesundheitsbewussten Ernährung neuen Ruhm erlangt.

Die Gewinnung von CBD, das bereits in der Antike als schmerzlinderndes und das Hautbild verschönerndes Naturheilmittel eine nicht unerhebliche Rolle spielte, ist seit einigen Jahren auch in Mitteleuropa zum Trend geworden. Auch wenn es keine Langzeitstudien gibt lässt sich bereits jetzt sagen, dass CBD keine unangenehmen und unerwünschten Nebenwirkungen hat. Sicherlich wird es noch ein paar Jahre dauern, bis CBD-haltige Nahrungsmittel nicht mehr als Novel Food, sondern als Lebensmittel verkauft werden. Doch es ist absehbar, dass die Trendwende kommt und dass es nichts gibt, das gegen eine Zulassung sprechen wird.

Nahrungsmittel, Nahrungsergänzung oder natürliches Arzneimittel?

Viele Produkte erfüllen die Kriterien aller drei Einstufungen. Dazu gehört auch CBD, obwohl es als Nahrungsmittel nicht zugelassen und demzufolge nicht im Lebensmittelbereich verkauft werden kann. Der Grat zwischen einer Nahrungsergänzung und einem Nahrungsmittel, beispielsweise einem Superfood ist bei vielen Produkten schmal. Sobald ein Extrakt auch eine heilende oder lindernde Wirkung haben kann, ist eine Einstufung als Naturheilmittel ebenfalls möglich.

Schon heute kann CBD als Nahrungsergänzung und als natürliches Heilmittel gekauft werden. Bei Nahrungsmitteln mit CBD sieht es schwieriger aus, auch wenn es die Produkte in spezialisierten Geschäften gibt. Doch auch dort dürfen sie nicht als Nahrungs- und Lebensmittel deklariert werden. Daher sollte man nicht erstaunt sein, wenn ein Salatöl mit CBD als neues Produkt und nicht als Nahrungsmittel angeboten wird. Fakt ist, dass CBD Öl das neue Lachsöl ist und nicht nur von Veganern aufgrund seiner positiven Eigenschaften und dem Verzicht auf tierische Zusätze geschätzt wird.

Fazit: Die beste Wirkung hat CBD, wenn man es in Tropfenform unter die Zunge gibt. Bei „Nahrungsmitteln“ mit Cannadiol ist die Menge gering und die Aufnahme erschwert. Im Endeffekt spielt es für den Verbraucher keine Rolle, ob CBD-haltige Produkte nun Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel sind. Fühlt man sich mit dem Produkt wohl, ist die Bezeichnung unwichtig. Wichtig ist hingegen, dass man sich für ein hochwertiges, natürliches CBD-Produkt entscheidet.