Earth Overshoot Day 2022

Ab morgen lebt die Welt auf Pump.

Foto: Luis Iranzo Navarro-Olivares auf Pixabay

Am 28. Juli 2022 hat die Menschheit sämtliche Ressourcen verbraucht, die die Erde innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann. Das heißt: Für den Rest des Jahres geht der Verbrauch von Wasser, Holz, Ackerböden und anderen Rohstoffen auf Kosten der Zukunft.

„Der Erdüberlastungstag ist ein statistisches Rechenspiel. Aber die Folgen der Überlastung spüren wir alle: durch Klimawandel, Wasserknappheit, Überflutungen und Waldbrände”, sagt Ramona Ballod, Nachhaltigkeitsreferentin der Verbraucherzentrale Thüringen.

In diesem Jahr ist der Earth Overshoot Day einen Tag früher als 2021. Die Organisation Global Footprint Network berechnet das Datum anhand des ökologischen Fußabdrucks einzelner Länder. Deutschland rutschte bereits am 4. Mai in die roten Zahlen. „Seitdem leben wir auf Pump, zu Lasten nachfolgender Generationen“, sagt Ramona Ballod.

Die Roten Zahlen nach hinten schieben – das kann jeder

Durch die Verringerung von Treibhausgasemissionen lässt sich der Erdüberlastungstag nach hinten schieben. Allein auf den Kohlendioxid-Ausstoß entfallen laut Global Footprint Network fast 60 Prozent des ökologischen Fußabdrucks. Neben dem Mobilitätsverhalten und den Ernährungsgewohnheiten spielt dabei vor allem der Energieverbrauch eine entscheidende Rolle.

„Heizen mit Öl und Gas macht den größten Teil des CO2-Ausstoßes im Haushalt aus“, so Ramona Ballod. Die Verbraucherzentrale Thüringen berät zum Heizungstausch und zum Umstieg auf erneuerbare Energien.

Lebensmittel vor der Tonne bewahren

Auch die Ernährung trägt einen maßgeblichen Teil zu unserem ökologischen Fußabdruck bei. „Nachhaltiger Essen gelingt beispielsweise, wenn wir weniger Fleisch und andere tierische Lebensmittel wie Milch und Butter konsumieren, denn bei ihrer Herstellung fällt besonders viel CO2 an“, sagt Tina Hanke, Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Thüringen.

Außerdem können Verbraucher:innen darauf achten, möglichst wenig Lebensmittel wegzuwerfen. Denn mit jedem weggeworfenen Lebensmittel werden auch die dafür nötigen Ressourcen verschwendet. „Wenn der Einkaufskorb dann noch möglichst regional und saisonal aussieht, leisten wir bereits einen großen Beitrag“, so Hanke.