Hitzewelle: Tipps für Senioren & pflegebedürftige Menschen

Die Hitze hat Deutschland erreicht. Die hohen Temperaturen sind besonders für pflegebedürftige und ältere Menschen gesundheitlich belastend.

Trinken, Zitronensaft, Wasser
Foto: Mariah Hewines on Unsplash

Sie sind häufiger von Hitzeerschöpfungen und sogar lebensbedrohlichen Hitzeschlägen betroffen. pflege.de hat sechs Tipps zusammengestellt, wie sich Senioren und pflegebedürftige Menschen vor der Hitze schützen können.

Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Kreislaufversagen – diese Symptome und weitere können durch Überhitzung und Flüssigkeitsmangel bei älteren Menschen und pflegebedürftigen Personen leicht auftreten. Die Hitzebelastung erhöht zudem das Sturzrisiko und kann im schlimmsten Fall zu einem Krankenhausaufenthalt führen. Ein solcher Fall ist aber oft vermeidbar. Folgende sechs Tipps helfen pflegebedürftigen Menschen und Senioren, die gesundheitlichen Belastungen durch Hitze gering zu halten.

 1. Drinnen bleiben, Wohnung kühl halten & richtig lüften

Der beste Schutz vor Hitze: Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. Ältere und pflegebedürftige Menschen sollten bei hohen Außentemperaturen lieber drinnen bleiben und versuchen, Haus oder Wohnung möglichst kühl zu halten. Hierfür empfiehlt es sich nachts oder früh morgens auf Durchzug zu lüften und anschließend tagsüber die Fenster geschlossen zu halten. Es hilft zusätzlich, die Fenster durch Rollläden, Gardinen oder Jalousien zu verdunkeln.

2. Wundliegen gezielt vorbeugen

Je wärmer es ist, desto mehr schwitzen wir. An heißen Tagen wird so die Haut von pflegebedürftigen Menschen, die ebenfalls bettlägerig sind, durch den vermehrten Schweiß anfälliger für einen Dekubitus (auch Wundliegen). Um eine solche offene Wunde und das damit verbundene Infektionsrisiko zu vermeiden, ist eine gründliche Dekubitusprophylaxe im Sommer entscheidend. Sowohl die Haut als auch das Bett brauchen ausreichend Luftkontakt. Bei bettlägerigen Menschen ist auf die regelmäßige Positionierung im Bett zu achten. Zusätzlich sollte die Bettdecke mehrmals am Tag gelüftet und gewendet werden. Wichtig: Auch Inkontinenzmaterial muss regelmäßig gewechselt werden. Pflegende sollten die Haut der pflegebedürftigen Person täglich im Blick behalten und bei anhaltend geröteten Stellen frühzeitig den Arzt aufsuchen.

3. Ausreichend trinken

Das A und O an heißen Tagen ist: viel trinken! Und das auch bereits bevor der Durst kommt. Ältere Menschen haben einen geringeren Wasseranteil im Körper als junge Menschen und somit weniger Flüssigkeit, die im Notfall zur Verfügung steht. Bei hohen Außentemperaturen sollte deshalb mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag getrunken werden – idealerweise Wasser, ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees oder auch Saftschorlen mit hohem Wasseranteil.

Wichtig: Vermieden werden sollten Getränke mit Koffein und Alkohol, da diese dem Körper Flüssigkeit entziehen. Und auch, wenn es erfrischend scheint: Lieber keine eiskalten Getränke zu sich nehmen. Denn diese muss der Körper erst mit viel Energie im Magen wieder aufwärmen.

4. Auf leichte Kost umsteigen

Um dem Körper bei Hitze nicht zusätzlich Energie zu rauben, sollten Senioren und pflegebedürftige Menschen an heißen Tagen schwerverdauliche und fettige Speisen vermeiden. Besser ist es, auf leichte Kost umzusteigen. Frische Salate oder wasserreiche Gemüse- und Obstsorten wie Gurke, Tomate, Paprika, Melone oder Ananas bieten eine hilfreiche Erfrischung an heißen Tagen.

5. Körper kühl halten

Oft haben pflegebedürftige oder ältere Menschen bei Hitze Schwierigkeiten, die eigene Körpertemperatur zu regulieren – das kann an bestimmen Medikamenten oder auch am Alter liegen. Umso wichtiger ist es deshalb, bei hohen Außentemperaturen den eigenen Körper kühl zu halten. Duschwasser und Getränke sollten lieber lauwarm sein statt kalt – denn bei kaltem Wasser verbraucht der Körper Energie, um dieses aufzuwärmen. Fuß- oder Handbäder sowie das Benetzen der Haut mit Wasser aus einer Sprühflasche können außerdem helfen, den Körper herunterzukühlen. Setzen Sie bei Kleidung und Bettwäsche auf atmungsaktive Naturstoffe wie Baumwolle oder Leinen.

 6. Bezüglich Medikamente beraten lassen

Bei Hitze empfiehlt es sich, dass sich Senioren und pflegebedürftige Menschen bezüglich ihrer   Medikamente von ihrem Arzt beraten lassen. Denn durch die Einnahme einiger Medikamente können besondere Herausforderungen für den Körper bei Hitze bestehen. Auch über die Lagerung der Medikamente sollte sich informiert werden. Denn meist müssen Medikamente kühl gelagert werden – bei weniger als 25 Grad.

Quelle: pflege.de