Biomohn feiert Comeback in Mittelfranken

Josef Schmidt, Mitglied im Landesvorstand von Bioland Bayern und Projektleiter, klärte Fragen rund um den Anbau von Schlafmohn. Dieser leistet mit einer Aussaatstärkte von lediglich 1 kg pro Hektar ein Ertragspotential bis zu 1500 kg pro Hektar. „Durch den vermehrten Anbau von deutschem Biomohn würden nicht nur die Insekten, sondern das gesamte Ökosystem profitieren. Eine solche wertvolle Nischenkultur langfristig in den heimischen Anbau zu integrieren, kann nur funktionieren, wenn man die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet“, gibt Schmidt in Bezug auf die Vermarktung zu bedenken. Genau dort setzt das Projekt „Wertschöpfungsketten Biomohn“ an.

Seit diesem Jahr wächst neben Getreide, Lein und Luzerne auch Mohn auf den Feldern von Ernst und Philipp Jordan. Ein blühendes Mohnfeld ist eine Bereicherung für Mensch, Boden und Tiere. Von Ende Juni bis Mitte Juli kann man die Sommermohnblüte bewundern, was auch den Insekten zugutekommt, da in dieser Jahreszeit kaum eine andere Kultur blüht und somit keine Nahrung vorhanden ist. Durch seine ausgeprägte Pfahlwurzel kann Mohn auch lange Trockenperioden unbeschadet überstehen.

Bisher wird Mohn in Deutschland größtenteils importiert. Dadurch sind lange Transportwege notwendig, die die Umwelt belasten und das Klima anheizen. Hinzu kommt, dass die importierte Ware häufig mit zu hohen Morphingehalten belastet ist. Um den Morphingehalt herunterzusetzen, muss der Mohn speziellen Verfahren unterzogen werden, wodurch allerdings der einzigartige Geschmack verloren geht. Bei deutschem Biomohn sind diese Verfahren nicht notwendig, da ausschließlich drei morphin-arme Mohnsorten in Deutschland angebaut werden dürfen. Der Anbau und die Verarbeitung werden streng kontrolliert, wodurch man sich höchster Qualitätsstandards sicher sein kann. Die Menge an importierter Bioware könnte komplett durch heimisch angebauten Biomohn ersetzt werden und somit das Landschaftsbild in Deutschland maßgeblich positiv verändern.

Zum Bioland-Landesverband Bayern

Bioland Bayern ist mit 2900 organisch-biologisch wirtschaftenden Betrieben und 380 Partnerbetrieben in Verarbeitung und Handel die mitgliederstärkste Bioland Organisation in Deutschland.

Zum Projekt

Das „Wertschöpfungsketten Biomohn“ Projekt ist durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhal-tiger Landwirtschaft (BÖLN) gefördert. Die Stelle des Wertschöpfungskettenmanagements teilen sich der Projektleiter Josef Schmidt und die Projektmitarbeiterin

Quelle: Bioland Bayern