Kleine Anfrage zur Datenlage bei Mehrwegflaschen („Ökologische Vorteile von Getränkeverpackungen“ / BT-Drucksache 20/2814 – siehe Anhang).
Der Bundesregierung liegen offenkundig keinerlei aktuelle Daten und Fakten zur Ökologie von Mehrwegflaschen vor. In seiner Antwort verweist Staatssekretär Christian Kühn unter anderem auf 26 Jahre alte Daten des Umweltbundesamtes zu den Transportentfernungen bei Wasser und Erfrischungsgetränken (siehe Quelle zur ersten Tabelle > UBA 1996).
Zur Frage, wie weit Biermehrwegflaschen im Schnitt heute transportiert werden, äußert sich das BMUV erst gar nicht.
In einem aktuellen Arbeitsbericht des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2022 wird jedoch bestätigt, dass eine Individual-Mehrwegflasche für Bier in Deutschland im Schnitt 537 Kilometer transportiert wird – 210 Kilometer mehr als beispielsweise ein Bier in einer Getränkedose (siehe Vorbemerkung in der Drucksache).
Ebenso wenig kann das BMUV in der Kleinen Anfrage beantworten, welche Energieträger bei der Herstellung von Mehrwegflaschen eingesetzt werden, wie oft die unterschiedlichen Typen von Mehrwegflaschen tatsächlich wiederbefüllt werden und wie stark die Umweltbelastungen durch das Sortieren der Mehrwegflaschen sind.
Zitat von Claudia Bierth, Geschäftsführerin des Forums Getränkedose:
„Mit 26 Jahre alten Daten kann man keine Zukunft gestalten. Es ist nicht ökologisch, überall per se Mehrwegflaschen durchsetzen zu wollen, die heute nicht selten über 500 Kilometer transportiert werden. Vielmehr braucht es eine ehrliche, aktuelle Datenerhebung, in welchen Fällen Mehrwegflaschen und in welchen Fällen Einweg-Getränkeverpackungen die umweltfreundlichere Lösung sind. Es geht darum, dass Gesamtsystem der Getränkeverpackungen ökologisch weiterzuentwickeln und Abfüllern wie Konsumenten eine nachhaltige Lösung für ihre jeweilige Transport- und Verbrauchssituation zu bieten.“
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Quelle: Forum Getränkedose