Lebensmittelabfälle in Schule und Kita vermeiden

Bio kann jeder – nachhaltig essen in Kita und Schule.

Zwischen September und November findet in fast allen Bundesländern der jährliche Tag der Schulverpflegung statt. Veranstaltet und koordiniert wird dieser Aktionstag bereits seit 2010 durch die Vernetzungsstellen Schulverpflegung. Schwerpunkthema im Jahr 2022 ist die Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Das bundesweite Programm „Bio kann jeder – nachhaltig essen in Kita und Schule“ führt beispielsweise Workshops durch, in denen die Teilnehmenden lernen, was sie gegen Lebensmittelverschwendung tun können.

Nach einer Studie der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen werfen Kindertagesstätten durchschnittlich 19 Prozent und Schulen sogar mehr als ein Viertel ihrer zubereiteten Speisen weg. Das heißt: Jedes vierte Gericht landet im Abfalleimer.

„Der erste Schritt in Richtung einer nachhaltigen Gemeinschaftsverpflegung ist deshalb immer die Vermeidung von Speiseresten. Es macht keinen Sinn, teure Bio-Lebensmittel einzusetzen und diese dann zu entsorgen“, betont Andreas Greiner von Oekoconsult GbR, der regelmäßig „Bio kann jeder“-Workshops veranstaltet.

Die Lebensmittelabfälle in Schulen und Kitas entstehen vor allem bei der Ausgabe der Speisen und bei den Tellerresten. Die Verschwendung beginnt bereits bei der Bestellung: Häufig bestellen die Küchenleitenden zu viel, aus Angst, dass es nicht für alle reicht. Zu hohen Ausgabeverlusten kommt es, wenn das Personal ungefragt zu viel oder das Falsche auf den Teller gibt. Das führt zwangsläufig dazu, dass die Kinder und Jugendlichen ihren Teller nicht leer essen. In manchen Einrichtungen stehen die Portionen schon vorgefertigt in Einheitsgrößen bereit, sodass gar nicht auf individuelle Wünsche eingegangen werden kann. Da sind große Tellerreste vorprogrammiert. Die weggeworfenen Speisen verschwenden nicht nur Ressourcen, sondern kosten auch dreifach Geld: beim Einkauf, bei der Zubereitung und ihrer Entsorgung. Es rentiert sich also, Lebensmittelabfälle zu reduzieren.

In den „Bio kann jeder“-Workshops geht es darum, welche gezielten Gegenmaßnahmen Bildungseinrichtungen ergreifen können. Angefangen beim Abfallmonitoring, über die Optimierung des Bestellsystems bis hin zum Erfassen von Resten, die Anpassung des Speiseplans oder die Kommunikation mit den jungen Gästen.

Die nächsten Workshops finden am 27. September 2022 in Bayern und am 4. Oktober 2022 online für das Saarland statt. Unter www.biokannjeder.de finden Interessierte die aktuellen Termine aller Workshops zur nachhaltigen Verpflegung in Kita und Schule sowie weitere Informationen.

www.bzfe.de / www.biokannjeder.de

Hintergrund

Die EU macht Druck: Bis 2025 sollen 30 Prozent und bis 2030 sogar 50 Prozent unserer Lebensmittelabfälle vermieden werden. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft landeten 2021 bei uns 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfalleimer. Die Außer-Haus-Verpflegung rangiert mit einem Anteil von 17 Prozent (1,9 Mio. t) nach den Privathaushalten (6,5 Mio. t) auf Platz zwei.

„Bio kann jeder – nachhaltig essen in Kita und Schule“ ist ein bundesweites Programm für mehr Bio-Produkte und eine nachhaltige Ernährung in Kindertagesstätten und Schulen. Die „Bio kann jeder“-Veranstaltungen werden im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Bundesprogrammes Ökologischer Landbau (BÖL) durchgeführt.

Weitere Informationen:

Quelle: BZfE