Familienküche – So gelingt das Kochen mit Kindern

Im Alltag vieler Familien kommt immer wieder einmal der Punkt, da die Eltern nicht recht weiterwissen.

Ihre Kinder mäkeln herum, weil ihnen nicht schmeckt, was auf den Tisch kommt. Wie aus „Mag ich nicht!“ ein „Hm, lecker!“ wird, verrät Ernährungsexpertin Micaela Schmidt.

Kinder mögen manche Speisen nicht, mäkeln über Gemüse, lehnen Pilze oder bestimmte Geschmacksrichtungen ab. Leichter wird es auf jeden Fall, wenn Essen und seine Zubereitung mit positiven Erfahrungen besetzt sind. Spaghetti mit Tomatensoße sind cool, warum nicht auch Brokkoli oder Pilze?

Keine Angst vor dem Kochen mit Kindern

Im Grunde ist die Sache recht einfach. Kinder sind meist schnell zu begeistern, wollen Neues ausprobieren und lernen schnell. Eigentlich also beste Voraussetzungen, damit der Alltag in der Küche und am Esstisch vor allem Spaß macht. Wenn es im Alltag dann doch viel zu oft auf Fertiggerichte oder ein Butterbot hinausläuft, liegt das vor allem am Zeitmangel, organisatorischen Schwierigkeiten oder der Sorge, dass Kinder eher stören könnten als dass sie helfen. Ein zusätzliches Hindernis ist die Angst der Eltern, den Kleinen könnte in der Küche ein Mißgeschick passieren.

Auch die Kleinsten können tatkräftig helfen

Doch schon sehr kleine Kinder können beim Kochen tatkräftig helfen. Dabei muss es nicht gleich ein aufwändiges Rezept oder ein Drei-Gänge-Menü sein. „Fangen Sie am besten klein an. Auch die Jüngsten können das Putzen, Schälen und Kleinschneiden von Obst und Gemüse, das Abwiegen, Kneten und Rühren oder das gemeinsame Abschmecken mit Gewürzen und Kräutern miterleben“, rät Micaela Schmidt, Ernährungsexpertin der BARMER Einfache Rezepte für den Start ermöglichen den Kids schöne und schmackhafte Erfolge.

Obstspieße, ein Quark mit Obstkompott oder eine sauber geputzte Karotte, das allein ist eine gute Erfahrung.

Lebensmittel mit allen Sinnen kennenlernen

Beim Kochen dabei zu sein und in die Töpfe und Pfannen zu gucken, weckt die Neugierde der Kinder und macht Spaß! Auf diese Weise lernen Kinder Lebensmittel mit allen Sinnen kennen und bauen eine positive Beziehung zum Essen auf. Sind sie von Anfang an dabei, entwickeln sich zudem Routinen, die mit der Zeit das gemeinsame Kochen erleichtern. Hilfsmittel für die Kleinen wie kindgerechte Messer mit Fingerschutzring sind kein Muss, können aber helfen.

Gemeinsames Kochen macht aber nicht nur Spaß. Wichtig ist dabei, dass Kinder und mit ihnen die ganze Familie die besten Chancen für eine gesunde, abwechslungsreiche und vollwertige Ernährung haben. Denn schon Kinder können viel über den gesundheitlichen Wert einer entsprechenden Ernährung lernen. Also zum Beispiel, dass sich damit vielen Zivilisationskrankheiten sehr gut vorbeugen lässt.

Tipps für das Kochen mit Kindern

1. Planen Sie mehr Zeit …

2. Gibt es einen Tag in der Woche, an dem es besonders gut passt?

3. Für den Start eignen sich einfache Rezepte mit bekannten Zutaten und wenigen Arbeitsschritten.

4. Beteiligen Sie die Kinder auch an kleinen Dingen wie Kräuter zupfen, Käse reiben oder Gemüse schneiden!

5. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern, was Sie kochen möchten. Oder Sie stellen Ihren Kindern zwei Rezepte zur Auswahl.

6. Lesen Sie das Rezept gemeinsam vor dem Kochen gut durch und besprechen Sie der einzelnen Schritte.

7. Starten Sie gut vorbereitet: Eine Schürze ist umgebunden, die Hände sind gewaschen und die Zutaten stehen bereit. Der Platz zum Arbeiten ist vorbereitet und das Schneidebrett rutscht nicht.

8. Die Kinder übernehmen Aufgaben, zu denen sie Lust haben und die ihren motorischen Fähigkeiten entsprechen.

9. Es darf gekleckert und ausprobiert werden.

10. Beim Umgang mit dem Ofen, Herd oder Messern ist die Balance aus Vorsicht und selbstständigem Arbeiten gefragt. Erwachsene sind immer dabei.

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Quelle: BARMER