Rückläufige Jodzufuhr in der Bevölkerung

Stellungnahme Nr. 026/2022 des BfR vom 17.Oktober 2022: Modellszenarien zur Verbesserung der Jodaufnahme bei Kindern und Jugendlichen.

Jod ist ein lebensnotwendiges Spurenelement. Der Körper braucht es, um Schilddrüsenhormone zu bilden. Diese regulieren zahlreiche Stoffwechselprozesse und sind unter anderem für Wachstum, Knochenbildung sowie die Organ- und Gehirnentwicklung von Kindern notwendig – auch schon vor der Geburt.

Jod muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Da in Deutschland die Jodgehalte im Boden gering sind, enthalten heimische Agrarprodukte sehr wenig davon. Seefisch und Meeresfrüchte weisen dagegen hohe Jodgehalte auf, tragen aber aufgrund der geringen Verzehrhäufigkeit nicht maßgeblich zur Jodversorgung bei. Insgesamt reichen die natürlichen Jodgehalte unserer Lebensmittel derzeit nicht aus, um in Deutschland eine ausreichende Jodzufuhr der Bevölkerung sicherzustellen.

Durch die Empfehlung, jodiertes Speisesalz in der Lebensmittelindustrie und im Lebensmittelhandwerk sowie in Privathaushalten zu verwenden, konnte die Jodversorgung der deutschen Bevölkerung seit Mitte der 1980er Jahre verbessert werden. Die Versorgung ist jedoch immer noch nicht optimal und weist eine rückläufige Tendenz auf. In den vergangenen Jahren wurde überdies weniger jodiertes Speisesalz bei der Produktion verarbeiteter Lebensmittel verwendet. In Deutschland können Hersteller selbst entscheiden, ob sie jodiertes Speisesalz in ihren Lebensmitteln nutzen. Gesetzlich geregelt ist die Jodmenge, die dem Salz zugegeben werden darf. Sie liegt derzeit bei 15 bis 25 Milligramm pro Kilogramm Salz (mg/kg).

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Quelle: BfR