Besser schlafen – braucht es Hilfe aus der Apotheke?

Erholsamer Schlaf ist wichtig für die körperliche und seelische Gesundheit.

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Doch was ist zu tun, wenn guter Schlaf über einen längeren Zeitraum ausfällt?
Viele Menschen leiden unter Schlafproblemen. Die Betroffenen wälzen sich beim Einschlafen oder wachen mitten in der Nacht auf, ohne dass sie in einen geruhsamen Schlaf zurückfinden. Der Blick auf die Uhr kann den Druck erhöhen.

Wenn Menschen über einen längeren Zeitraum schlechter oder weniger schlafen, spricht man von einer Schlafstörung. Das kann Folgen für die seelische und körperliche Gesundheit haben. Die Menschen werden gereizter, weniger leistungsfähig und haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. „Schlechter Schlaf beeinträchtigt die Lebensqualität“, erläutert Heidi Günther, Apothekerin bei der BARMER. Halten diese Probleme beim Ein- oder Durchschlafen länger an, sollte unbedingt ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.

Nicht vorschnell zu Medikamenten greifen

Das gilt auch dann, wenn man versucht, die Schlafprobleme mit einem nicht rezeptpflichtigen Mittel in den Griff zu bekommen. „Besonders Schlafstörungen, die bereits seit längerer Zeit bestehen, sollten keinesfalls auf eigene Faust mit Medikamenten behandelt werden. Hier sollte zunächst immer ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden“, rät Günther. Zunächst könnte man es mit Entspannungsverfahren mit zum Beispiel autogenem Training versuchen. Sollte Stress die Ursache der Schlafprobleme sein, kann dies ein wirksames Mittel sein. Auch Heilpflanzen wie Baldrian oder Hopfen können helfen. Allerdings nicht, wenn es sich um bereits ausgeprägte Schlafstörungen handelt.

Auch vorordnete Medikamente nur vorübergehend einnehmen

Von Ärzten verschriebene Medikamente können helfen, wieder etwas Kraft zu tanken. Allerdings dürfen sie nur vorübergehend eingenommen werden. Sie können abhängig machen und haben viele Nebenwirkungen, warnt Günther. „Medikamente beseitigen zudem nicht die Ursache von Schlafstörungen“, so Günther weiter. Zudem können sie auch tagsüber müde machen und die Leistungsfähigkeit verringern.

Auf Autofahren oder Tätigkeiten, die eine hohe Konzentration und schnelle Reaktion erfordern, muss in der Zeit der Einnahme verzichtet werden. Bei älteren Menschen droht Sturzgefahr. Bei ausgeprägten Schlafstörung empfiehlt sich eine kognitive Verhaltenstherapie, um die Probleme dauerhaft zu lösen. Bei dieser Therapieform werden Denkmuster aufgedeckt und verändert, die einen erholsamen Schlaf verhindern. Am Ende wird die betroffene Person in der Regel mit geruhsamen Nächten belohnt.

Quelle: BARMER