Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan mit einem Blick ins neue Jahr: Was geht, was bleibt und was kommt?

  • Insgesamt ist die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan, trotz schwieriger Zeiten, mit der unternehmerischen Bilanz 2022 sehr zufrieden.

  • Die Strategien der Risikostreuung, langfristigen Partnerschaften und Förderung der Nachhaltigkeit beweisen sich als krisentauglich.
  • Der Trend zum bayerischen Hellen wird laut der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan deutschlandweit 2023 anhalten und daher der Distributionsausbau in diese Richtung von der Brauerei vorangetrieben.

Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan zieht eine Bilanz über die Entwicklungen 2022 und blickt motiviert ins neue Jahr. 2022 war erneut ein schwieriges, sowohl für Weihenstephan als auch den Biermarkt allgemein. Die älteste Brauerei der Welt gibt Einblicke, wie sich das vergangene Jahr mit allen Schwierigkeiten ausgewirkt und wie sie die Situation auf dem regionalen, nationalen und internationalen Markt gemeistert hat und auch 2023 meistern wird. Insgesamt ist die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan mit der unternehmerischen Bilanz im Jahr 2022 – trotz aller Widrigkeiten – sehr zufrieden.

Hohes Maß an Flexibilität verlangt

Die wechselnden Rahmenbedingungen durch den Krieg in der Ukraine, starke Preissteigerungen und Lieferengpässe bei den Rohstoffen von CO2, Glas, Papier, Kronkorken und Malz machten eine Planung sehr schwierig und verlangten ein hohes Maß an Flexibilität. „Wir waren glücklicherweise nicht existenzbedrohlich betroffen, da wir langfristige, vertrauensvolle Partnerschaften und Verträge geschlossen haben, die auch eingehalten wurden. Unser CO2-Lieferant beispielsweise bezieht sein Kohlenstoffdioxid nicht aus der Ammoniakproduktion, daher blieb er lieferfähig. Die Kohlensäure kommt in der Brauerei Weihenstephan ohnehin nur auf natürlichem Wege durch die Gärung ins Bier, mit dem zugekauften CO2 wird lediglich gereinigt“, verriet Brauereidirektor Dr. Schrädler. Die vielen Kostensteigerungen gehen nicht spurlos an den Brauereien vorbei und der Bierpreis wird daher auch bei allen Brauereien im Frühjahr aufgrund dieser Situation moderat steigen.

Brauereidirektor der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan Dr. Schrädler

Bewährte Strategie zahlt sich aus

Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan möchte auch 2023 ihre bisherige Vorgehensweise fortführen. „Unsere Strategie ist absolut krisentauglich. Wir haben in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass sich langfristige Partnerschaften auszahlen. Wenn man in Krisenzeiten zusammenhält, wird das gegenseitige Vertrauen gestärkt, das uns so wichtig ist“, so Dr. Schrädler: „Krisen bieten trotz allem für Unternehmen auch immer Chancen. Wo können wir unseren schon lange eingeschlagenen ökologischen Weg noch weiter gehen? Wir arbeiten bereits an mehreren Konzepten in Technik und Logistik im Zuge der Nachhaltigkeitszertifizierung. Durch die Photovoltaik-Anlage im Logistikzentrum ist dieses im Prinzip ein komplett autarker Standort. Auch in die E-Mobilität wird in der Logistik weiter investiert und an sinnvollen Konzepten gearbeitet. Außerdem werden in der Produktion umfangreiche Strategien entwickelt, wie die Brauerei in den kommenden Jahren noch mehr eigenerzeugte Energien für sich nutzen kann. Ebenso in die Produktionstechnik investieren wir weiter, wie beispielsweise in den Ausbau unserer Lagerkapazitäten vor Ort auf dem Brauereigelände. Dies ist für die Zukunft absolut notwendig, da die Nachfrage nach untergärigen Bieren weiter ansteigt und die sogenannten ,Lagerbiere‘ doppelt so lange in den Lagertanks reifen müssen, wie die obergärigen Weißbiere. Im zweiten Schritt dient der Ausbau dazu, aber auch insgesamt die Lagerkapazitäten zu erhöhen und Stück für Stück können in den kommenden Jahren bis zu 200.000 hl mehr produziert werden.“

Erfolgreiche Bierspezialitäten

Alkoholfreie Bierspezialitäten haben im vergangenen Jahr wieder stark angezogen, so auch bei der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan. 26 Prozent mehr Hefeweißbier alkoholfrei als im vergangenen Jahr wurden umgesetzt, aber auch das alkoholfreie Helle konnte einen erfreulichen Zuwachs von 11 Prozent verbuchen „Wir sehen die Entwicklung zu mehr Gesundheitsbewusstsein insgesamt sehr positiv und stehen absolut zu den Grundsätzen des maßvollen Alkoholkonsums. Wir sehen Bier als Genussmittel, nicht als Massenprodukt. Unsere alkoholfreien Biere wollen wir daher auch im nächsten Jahr verstärkt in die Kommunikation einbinden“, so der Brauereidirektor der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan.

Der Dauerbrenner war im Jahr 2022 erneut das Weihenstephaner Hefeweißbier. Aber auch das Hefeweißbier Dunkel sowie das Kristallweißbier wurden verstärkt nachgefragt und haben 2022 eine Reihe von Preisen bei internationalen Bierwettbewerben erhalten.

Aufgrund der großen Nachfrage entwickelte die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan ihr bayerisches Hell-Segment 2022 weiter und bietet den Sortimentsliebling Weihenstephaner Helles nun auch in der 0,33-Liter-Euroflasche an. Der Trend zum Bayerischen Hellen, vor allem in der bauchigen Euroflasche, wird laut der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan weiterhin auch im neuen Jahr anhalten. Ein Ziel der Brauerei ist es daher, den Distributionsausbau des Weihenstephaner Hellen national und den Export voranzutreiben, traditionell in der 0,5 l- und trendig in der 0,33 l Euroflasche. Die nach wie vor große Nachfrage des Handels nach dem Weihenstephaner Hellen in der Euroflasche wird aber nicht zu einer Strategieänderung weg von der Gastronomie hin zum Handel führen, erklärt Dr. Schrädler: „Weihenstephan ist eine Gastromarke. Wir sehen die Gastronomie nach wie vor als wichtigsten Partner und natürlich auch als den Vorreiter zur Markterschließung an. Deshalb wird sich an unserer Vorgehensweise 2023 nichts Wesentliches ändern.“

Ausblick und Trends 2023

Brauereidirektor Dr. Schrädler über eine Prognose für das Jahr 2023: „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Prognosen zurzeit wenig verlässlich sind. Wir müssen weiterhin flexibel bleiben, um schnell auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren zu können. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass sich unsere Weihenstephaner Qualität immer durchsetzt. Wir gehen von noch einem schwierigeren Jahr mit weiteren Preissteigerungen und andauernden Lieferschwierigkeiten aus, dann wird sich der Markt hoffentlich wieder stabilisieren. Einige Eckpunkte lassen sich aber durchaus planen. Wir werden weiterhin zukunftsorientiert handeln und Investitionen tätigen, wie beispielsweise in den Ausbau der Lagerkapazitäten.“

Über die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan

Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan, im Jahre 1040 als Klosterbrauerei der Benediktinermönche gegründet, ist heute ein Staatsbetrieb, der nach privatwirtschaftlichen Maßstäben geführt wird. Hinter den geschichtsträchtigen Gemäuern der Brauerei verbirgt sich modernste Technik, die auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in der Getränketechnologie zurückgreift. Zusammen mit der fast 1.000-jährigen Erfahrung und den traditionellen Brauverfahren entstehen Premiumbiere höchster Qualität, die jedes Jahr auf den internationalen Bierwettbewerben mit den begehrtesten Auszeichnungen geehrt werden. Mehr als 180 Mitarbeiter sorgen mit viel Engagement und Fachkenntnissen dafür, dass die Weihenstephaner Bierspezialitäten regional, national und international erhältlich sind.

Das Brauereigelände ist umgeben von den modernen Institutsgebäuden der Technischen Universität München in Weihenstephan, die in der ganzen Welt als Ausbildungsstätte von Braumeistern und -ingenieuren bekannt ist. Aus diesem Grund bestand am Weihenstephaner Berg für die Brauerei keine Möglichkeit zur Expansion am Standort. Mit dem 2019 eingeweihten neuen Logistikzentrum im Freisinger Gewerbegebiet Clemensänger nahe der Autobahnzufahrt ist die älteste Brauerei der Welt sehr modern und zukunftsfähig aufgestellt. Durch die Auslagerung der Logistik kann auch bei weiterem Wachstum nach wie vor am Weihenstephaner Berg gebraut werden.

Weiterführende Informationen unter:

Webseite: www.weihenstephaner.de

Online-Shop: www.weihenstephaner-fanshop.de

Blog: www.weihenstephaner.de/allgemein/blog

Instagram: weihenstephan_official

Facebook: weihenstephan

twitter: weihenstephan

Podcast: 1000 Jahre Bier unter www.weihenstephaner.de und in allen gängigen Podcast-Apps