Neujahrsvorsätze durchhalten: Wie kann ich gesünder leben?

Den Jahresbeginn nutzen viele Menschen, um mit alten Lastern zu brechen. Ganz vorne bei den Neujahrsvorsätzen stehen die Wünsche, mehr Sport zu treiben und sich gesünder zu ernähren.

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Eine abrupte Ernährungsumstellung sowie eine erhöhte sportliche Betätigung können zwar zu schnellen Erfolgen führen. Ein gesünderer Lebensstil lässt sich so aber nur schwer auf Dauer führen. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) regt an, worauf Verbraucherinnen und Verbrauchen jetzt achten können:

Gesündere Ernährung – Wenn die Um- zur Einstellung wird

Die Deutschen werden immer dicker. Etwa 67% der Männer und 53% der Frauen sind hierzulande übergewichtig1. Unter den Kindern und Jugendlichen sind es 15,4%2. Viele Menschen nehmen den Jahreswechsel daher zum Anlass, durch mehr Sport und Diäten abzunehmen. Doch Vorsicht: Diäten führen meist zu schnellem, aber kurzem Erfolg. „Mit der Rückkehr zu alten Essgewohnheiten kommen meist auch die Kilos wieder. Eine gesündere Ernährung geht oft mit einer Umstellung der alltäglichen Essgewohnheiten einher. Wer seine Schwachpunkte kennt, kann leichter etwas verändern und in den persönlichen Tagesablauf integrieren“, empfiehlt Selvihan Benda, Leiterin des Referats Lebensmittel und Ernährung der VZSH.

Verkannte Dickmacher – Angaben für Portionsgrößen beachten

Fruchtjoghurts, Salatdressings und Müslis sind nur einige Beispiele für Produkte, die viel Zucker, Fett und Kalorien beinhalten aber ein gesundes Image besitzen. Einige Hersteller tarnen die hohen Energiegehalte durch unrealistisch kleine Portionsangaben. Feste Vorgaben für Portionsgrößen gibt es nicht. „Es gibt Müsli-Verpackungen mit einer Portionsangabe von 40 Gramm. Das sind etwa drei bis vier Esslöffel. Verbraucher sollten daher beachten: Fällt die eigene Portion deutlich größer aus, steigt auch die Kalorienaufnahme“, so Benda.

Orientierung durch Nährwerttabelle und Nutri-Score

Wer abnehmen will, kann bereits beim Einkauf auf die Nährwerttabelle achten. Die verrät den Gehalt an Zucker und Fett pro 100 Gramm und macht die Produkte somit vergleichbar. Orientierung bietet außerdem der Nutri-Score, der sich ebenfalls auf 100 Gramm bezieht und auf immer mehr Verpackungen zu finden ist. „Die farbliche Einstufung des Nutri-Scores von hellgrün bis dunkelrot hilft bei der Einordnung und Auswahl. So können Verbraucher mit nur einem Blick auf die Verpackung erkennen, welche Wahl die bessere ist“, so die Ernährungsexpertin der VZSH.

Mehr Bewegung in den Alltag bringen

Der tägliche Kalorienbedarf spielt eine wichtige Rolle beim Erreichen des Wohlfühlgewichts. Er setzt sich zusammen aus Grundumsatz und Leistungsumsatz. Der Grundumsatz wird mit zunehmendem Alter geringer. Wer trotz steigendem Alter seine Ernährung nicht anpasst, wird zunehmen. Anders sieht es beim Leistungsumsatz aus. Denn dieser lässt sich auch im Alter durch mehr Bewegung erhöhen. „Dafür muss man nicht gleich ins Fitnessstudio. Öfter mal zu Fuß gehen, mit dem Rad fahren oder Treppen steigen summiert sich über den Tag. Wer dann noch häufiger einen kritischen Blick auf die Nährwertkennzeichnung wirft und süße Getränke durch Wasser und Tee ersetzt, macht schon erste Schritte in die richtige Richtung“, ermutigt Benda.

Expertentipp 

„Wer seine Ernährungs- und seine Bewegungsgewohnheiten umstellen möchte, sollte mit kleinen Zielen anfangen und nicht enttäuscht sein, wenn die Erfolge nicht umgehend eintreten. Veränderungen im Alltag brauchen etwas Zeit, aber wenn sie zur Gewohnheit werden, halten sie an“, so Ernährungsexpertin Selvihan Benda.

1 Robert Koch-Institut: Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen in Deutschland
2 Robert Koch-Institut: Themenblatt Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Quelle: Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein