Pflanzenbetonte Ernährung auch für Kleinkinder möglich

Handlungsempfehlungen vom Netzwerk Gesund ins Leben.

Gesund und nachhaltig essen, ist das nicht ziemlich kompliziert? Nein, im Gegenteil: Wer gesund isst und Lebensmittel bewusst auswählt, tut damit meistens ganz automatisch auch etwas Gutes für Klima und Umwelt. Die aktualisierten Handlungsempfehlungen zur Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter des Netzwerks Gesund ins Leben im Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) zeigen, wie eine für Mensch und Erde gesunde Ernährung schon ab dem Kleinkindalter umsetzbar ist.

Die Bedeutung einer gesunden und nachhaltigen Ernährung ist auch den meisten Eltern bewusst: Vier von fünf Befragten der neuesten AOK-Familienstudie schätzen den Einfluss der Ernährung auf Umwelt und Klima als bedeutsam ein. Die Daten zeigen aber auch, dass knapp 40 Prozent der befragten Eltern unsicher sind, wie sie eine solche Ernährung für ihr Kind ausgewogen gestalten können.

Sind Fleisch, Milch und Eier jetzt tabu?

Die pflanzenbetonte Ernährung, die für das Kleinkind empfohlen wird, ist nicht gleichzusetzen mit einer rein pflanzlichen oder veganen Ernährungsweise. Es sind aber viel weniger tierische Produkte nötig, als die meisten Menschen denken. Als Richtschnur gilt: Pflanzliche Lebensmittel machen bei Mahlzeiten den Hauptteil aus. Das sind Gemüse, Obst, Getreide und Getreideprodukte (einschließlich Vollkorn), Kartoffeln, Hülsenfrüchte und/oder Nüsse in kindgerechter Form (gemahlen oder als reine Nussmuse). Tierische Lebensmittel wie Eier, Milch(produkte), Fisch und Fleisch kommen in Maßen dazu und werden im Kleinkindalter nicht roh gegessen. Zucker, Süßigkeiten, Salz und Snackprodukte gibt es selten. Dazu gibt es am besten Wasser zu trinken. In einer übersichtlichen Tabelle hat das Netzwerk Gesund ins Leben Empfehlungen zu den einzelnen Lebensmittelgruppen sowie Tipps für eine ressourcenschonende Lebensmittelauswahl zusammengefasst.

Je früher desto besser

Kleinkinder, denen schon früh eine breite Auswahl an Lebensmitteln angeboten wird, sind Studien zufolge eher bereit, neue Nahrungsmittel auszuprobieren und akzeptieren eine größere Vielfalt. Bezogen auf die pflanzenbetonte Ernährung heißt das, dass die Kinder schon früh an die unterschiedlichen Geschmäcker und Texturen pflanzlicher Lebensmittel gewöhnt werden. Erwachsene und große Geschwister haben dabei eine wichtige Vorbildfunktion. Wenn diese Vorbilder vielseitig und gleichzeitig ressourcenschonend essen, wird das Kind dies als normal kennenlernen, nachahmen und es sich langfristig selbst zur Gewohnheit machen. Auch das gemeinsame Einkaufen und Vorbereiten der Mahlzeiten fördert ein gesundes und nachhaltiges Essverhalten bei Kleinkindern.

Beratung von Familien: gemeinsam Möglichkeiten finden

Mit den aktualisierten Handlungsempfehlungen zu Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter liegt Fachkräften ein neuer Standard für die Beratung von Familien mit Kleinkindern zwischen einem und drei Jahren vor. Neben Tipps zur Ernährung, zur Bewegung und zum Medienkonsum von Kleinkindern fokussiert diese Fassung erstmals stärker auf den Aspekt der Nachhaltigkeit. Fachkräfte können Familien in der Beratung dabei unterstützen, ihren eigenen Weg zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung zu finden

Weitere Informationen:

Quelle: www.bzfe.de