Spinat macht nicht nur Popeye stark

Gemeinsam mit der Freien Universität Berlin untersucht die Deutsche Sporthochschule Köln die Wirkung von Ecdysteroiden auf den Stoffwechsel von Frauen nach der Menopause.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt „Ecdysteroide bei postmenopausalen Frauen: Gesundheitsförderung und Metabolismus“ über einen Zeitraum von drei Jahren.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dr. Patrick Diel, Abteilung Molekulare und Zelluläre Sportmedizin des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule wird dabei mit rund 300.000 Euro gefördert, eine Förderung in ähnlicher Höhe erhält die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Maria Kristina Parr am Institut für Pharmazie der FU Berlin.

Ecdysteroide sind polare Polyhydroxy-Steroide, die in verschiedenen Pflanzen, wie zum Beispiel Spinat, vorkommen. Das wichtigste Ecdysteroid in Spinat ist Ecdysteron. Ecdysteron beeinflusst den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel und steigert die Proteinbiosynthese. Der leistungssteigernde und anabole Effekt beim Menschen konnte nachgewiesen werden (zu einer der Studien); die Substanz wurde daher von der Welt Anti-Doping Agentur (WADA) als leistungssteigernd eingestuft und 2020 auf die Beobachtungsliste potentiell missbrauchter Substanzen im Sport gesetzt.

Für Frauen nach der Menopause könnte sich dieser Effekt gesundheitsfördernd auswirken. Durch das Absinken der Östrogenspiegels sinkt die Aktivität des Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsels; es kommt zu einem Verlust von Muskelmasse und Knochendichte. Als Resultat steigt das Risiko für Erkrankungen des Herzkreislaufsystems sowie für Adipositas, Sarkopenie, Osteoporose und Diabetes Typ 2. Die Verabreichung von Ecdysteron könnte hier eine positive Rolle für den Erhalt der Muskelmasse sowie der körperlichen Leistungsfähigkeit spielen.

Im Forschungsprojekt soll daher untersucht werden, wie eine Verabreichung von Ecdysteron in Kombination mit Training den Energiemetabolismus, das kardiovaskulare und metabolische Risiko sowie die Leistungsfähigkeit und Körperzusammensetzung von postmenopausalen Frauen beeinflusst. Neben weiteren Fragestellungen soll überprüft werden, ob auch eine ecdysteronreiche Diät ausreichende Mengen an Ecdysteroiden enthält, um Trainingseffekte zu unterstützen. Ziel dabei ist die Nutzen-Risiko-Abwägung im Hinblick auf die Einnahme von Ecdysteroiden als Therapiekonzept für postmenopausale Frauen.

DFG – GEPRIS – Ecdysteroide bei postmenopausalen Frauen: Gesundheitsförderung und Metabolismus

Quelle: Deutsche Sporthochschule Köln