Tag der Hülsenfrüchte: Potenziale auf Teller & Feld nützen!

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f.eh hebt positive Effekte von Hülsenfrüchten für nachhaltiges Ernährungssystem hervor. Bohnen, Erbsen und Co. wirken positiv auf Cholesterin, Blutzucker und Darmgesundheit.

Bohnen, Hülsenfürchte
Foto: Jan Nijman auf Pixabay

„Vom einstigen Essen für arme Leute sind Hülsenfrüchte zum zentralen Element einer Transformation zu einem nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystem avanciert. Sie sind ein wichtiger Teil der Eiweißversorgung, punkten als Alternative zu tierischen Proteinen und tragen am Feld zur Reduktion von Düngemitteln und zum Schutz des Bodens bei“, so Marlies Gruber, Geschäftsführerin im forum. ernährung heute (f.eh).

Dementsprechend kommt Hülsenfrüchten in der Planetary Health Diet aufgrund ihrer Gesundheits-, Umwelt- und ökonomischen Vorteile eine tragende Rolle zu. Um auf die positiven Effekte für Landwirtschaft und Ernährung aufmerksam zu machen, hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen daher den 10. Februar als Internationalen Tag der Hülsenfrüchte festgelegt.

Hülsenfrüchte sind die Samen der nahezu 20.000 Arten von Leguminosen, von denen Linsen, Bohnen, Erbsen, Kichererbsen und Sojabohnen bei uns sowohl am Feld als auch am Teller die beliebtesten sind. Allerdings landen Hülsenfrüchte nur selten am Speiseplan. Laut österreichischem Ernährungsbericht 2017 sind es bei Erwachsenen täglich 9 g, was nur einem Zehntel der Empfehlung von 75–100 g in trockenem Zustand entspricht.

„Dabei sind Hülsenfrüchte kulinarisch ein Genuss und essenzieller Bestandteil einer gesunden Ernährung“, betont Marlies Gruber. „Ein wesentlicher Pluspunkte der Hülsenfrüchte ist der hohe Eiweißgehalt. Deswegen eignen sie sich auch hervorragend, um den Fleischkonsum zu verringern. Die insgesamt etwas niedrigere Qualität des Eiweißes im Vergleich zum tierischen kann dadurch ausgeglichen werden, dass man sie mit Getreideprodukten oder Kartoffeln zubereitet, deren Aminosäuren-Zusammensetzung sich optimal ergänzt. Nur die Sojabohne weist eine dem tierischen Eiweiß ebenbürtige Qualität auf und bildet daher auch eine der Grundlagen einer veganen oder vegetarischen Ernährung. Zudem sind positive Effekte von Hülsenfrüchten auf Blutzuckerspiegel, Cholesterin- und Triglyceridspiegel, Blutdruck und Darmgesundheit nachgewiesen.“

Das liegt an ihrem hohen Anteil an Kohlenhydraten von 55 bis 65 % in der Trockensubstanz, wovon wiederum 30–40 % resistente Stärke (Amylose) sind, die den Dünndarm unverdaut passiert, den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst und somit nicht glykämisch wirksam ist. Sie wird erst im Dickdarm durch die Darmbakterien zu kurzkettigen Fettsäuren wie Butyrat oder Propionat verstoffwechselt und zählt damit zu den Ballaststoffen. Diese kurzkettigen Fettsäuren schützen die Darmbarriere und hemmen chronische Entzündungsprozesse, die mit der Entwicklung von gastrointestinalen Problemen sowie Übergewicht und Diabetes Typ 2 verbunden sind. Die unverdaulichen Kohlenhydrate sind jedoch auch verantwortlich für potenzielle Verdauungsbeschwerden. Verträglicher werden Hülsenfrüchte durch fachgerechte Zubereitung und bei regelmäßigem Konsum. Sie tragen weiters zur Versorgung mit Mineralstoffen wie Kalium sowie Magnesium und Vitaminen insbesondere des B-Komplexes bei.

Nährstofflieferant für Pflanzen und Tiere

Auch in der Landwirtschaft sind Hülsenfrüchte Nährstofflieferant. Sie binden durch Knöllchenbakterien (Rhizobien) in ihren Wurzeln Luftstickstoff und machen diesen im Boden für nachfolgende Kulturen verfügbar. Als Teil einer vielfältigen Fruchtfolge werden somit Düngemittel gespart, die aktive Durchwurzelung der Böden wird verbessert und die Bodenfruchtbarkeit und -gesundheit steigen. Hierzulande ist vor allem die Sojabohne zu einer Hauptkulturart aufgestiegen, deren Anbaufläche sich seit 2010 verdoppelt hat. Sie trägt damit zu essenziellen Ökosystemleistungen bei. Hülsenfrüchte kommen zudem als Futtermittel zum Einsatz und ermöglichen regionale Kreisläufe, die zum Klimaschutz beitragen.

Quelle: F.EH