So früh wie noch nie: Am 6. März 2023 ist Fischerschöpfungstag

Deutschlands heimische Fischreserven sind so früh wie noch nie aufgebraucht.

Fischkutter
Foto: Ralph-Peter – CC-Lizenz (BY 2.0) – Some rights reserved – Quelle: www.piqs.de

Deutschland ist immer mehr von Importen abhängig, um den Bedarf der Bevölkerung nach Fisch und Meeresfrüchten zu decken. Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) liegt der Selbstversorgungsgrad nur noch bei 18,5 Prozent. Das heißt: Weniger als ein Fünftel der von den Deutschen konsumierten Fische und Meeresfrüchte stammt aus heimischer Produktion – 2021 lagen deutsche Gesamtanlandungen ohne Binnenfischerei und Aquakultur bei 174.000 Tonnen (Fanggewicht), um genau zu sein. In dem Bericht des BLE sind nur Zahlen aus der Fischerei inbegriffen, Daten zur Aquakultur fehlen. Im Vorjahr lag der Selbstversorgungsgrad noch bei 18,6 Prozent.

Der Fischerschöpfungstag markiert den Tag, an dem die heimischen Fischressourcen rechnerisch aufgebraucht sind. Würden die Konsumentinnen und Konsumenten ausschließlich zu in Deutschland gefangenem Fisch greifen, wären bereits heute, am 6. März, die Regale leer.

Nach Berechnungen des Aquaculture Stewardship Council (ASC) muss die Nachfrage des deutschen Marktes zu 86 Prozent durch Importe abgedeckt werden: Rund 1,9 Millionen Tonnen (Fanggewicht) wurden im Jahr 2021 importiert, 2020 noch 2 Millionen Tonnen. Davon wird ein Teil wieder exportiert oder für Tierfutter verwendet, der größte Anteil landet aber auf den Tellern: Rund 1,1 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte wurden 2022 von den Deutschen konsumiert.

Eine prüfbare nachhaltige Herkunft ist besonders bei Lachs und Garnelen wichtig

Laut BLE liegt der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland bei rund 13,5 Kilogramm. Das ist im Vergleich zum europaweiten Durchschnitt eher wenig. Dennoch ist Fisch auch hierzulande beliebt. Zu den am meisten verzehrten Arten gehören Lachs, Alaska-Seelachs, Thunfisch, Hering und Garnelen.

Mehr als ein Drittel des Fisches, der in Deutschland konsumiert wird, wird mittlerweile gezüchtet und nicht wild gefangen, Tendenz steigend. Einige der beliebtesten Meeresprodukte der Deutschen wie etwa Lachs, Forelle und Garnelen kommen sogar zum Großteil bis fast ausschließlich aus Zuchten. Heimische Zuchtbetriebe produzieren vor allem Forelle und Karpfen.

„Die meisten Menschen haben leider keine Fischzucht oder einen Fischer des Vertrauens direkt vor Ort. Insbesondere bei Fischen und Meeresfrüchten mit langen Lieferketten und Transportwegen ist eine prüfbare nachhaltige Herkunft wichtig. Das ASC-Siegel ist hier eine wichtige Orientierung, um verantwortungsvoll produzierte Zuchtfischprodukte zu erkennen.“ sagt Dennis Wittmann, General Manager beim ASC Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Das ASC-Siegel sorgt unter anderem für Transparenz und Kontrolle in der Zucht sowie eine nachverfolgbare Lieferkette. Das ist vor allem bei importierten Fischarten wichtig, die von weiter weg herkommen, etwa bei Garnelen oder Lachs.

Quelle: ASC