Brandenburg hält Kurs – Ökofläche wächst überra­schend stark

Die aktuellen Zahlen des Brandenburger Agrarministeriums zum Ökolandbau zeigen, dass immer mehr Brandenburger Landwirte ihre Zukunft im Ökologischen Landbau sehen.

Dieser konnte im Krisenjahr 2022 mit 7,5 % überraschend stark zulegen. Mit diesem Flächenzuwachs wächst die Chance, das von der Brandenburger Landesregierung ausgerufene Ziel von 20% Ökoflächenanteil bis 2024 zu erreichen.

Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) teilte gestern mit, dass in 2022 der Anteil der Brandenburger Ökoflächen bei 16,6 % (2021: 15,5 %) der landwirtschaftlichen Nutzfläche und die Zahl der Brandenburger Bio-Betriebe bei 1.593 (2021: 1.505) liegt.

„Es ist zu begrüßen, dass Brandenburg nach 13 Jahren unterdurchschnittlicher Wachstumsraten nunmehr schon das vierte Jahr in Folge über dem Bundesdurchschnitt liegt und 2022 mit 7,5 % die bundesweite Wachstumsdynamik (3,5 %, siehe Grafik in PDF) deutlich übertrifft. Bemerkenswert ist auch, dass das Wachstum gegenüber 2021 (7,2 %) leicht zugenommen hat, in einer Zeit, in der der Biomarkt besonders unter den Folgen des Ukraine-Krieges litt und mancherorts bereits der Abgesang auf die Bio-Branche angestimmt wurde“, kommentiert FÖL-Geschäftsführer Michael Wimmer.

20%-Ziel in greifbarer Nähe

Auch wenn die Festlegungen des Ökoaktionsplans Brandenburg zum Großteil noch nicht greifen, scheinen die Brandenburger Landwirte auf dessen Wirkung zu vertrauen. Um das von der Landesregierung ausgegebene Ziel, 20%-Prozent Ökofläche bis 2024, zu erreichen, müsste das Bio-Flächenwachstum in den Jahren 2023 und 2024 jeweils 9,6% erreichen.

Bio wächst mit Megatrends

Die Versorgungs- und Inflationskrise hat den gesamten Agrarmarkt auf den Kopf gestellt und teilweise seltsame Blüten getrieben. Da die starken Preis-Ausschläge nach oben auf den konventionellen Märkten sich wieder normalisieren, dürfte die Attraktivität des Ökolandbaus wieder steigen. Aktuelle Marktdaten und Einschätzungen zeigen, dass die Bevölkerung in der Krise nicht substantiell weniger, sondern preisbewusster Bio einkauft.  In der Krise zeigte sich aber auch, dass Bio deutlich preisstabiler ist, da die Abhängigkeit von fossiler Energie, internationalen Lieferketten und den Preisschwankungen am Weltmarkt deutlich geringer ist.

Insgesamt ist das Biowachstum seit Jahren an die großen gesellschaftlichen Trends – Klimaschutz, Tierwohl sowie eine umweltbewusste und gesunde Ernährung –  gekoppelt. Die Krisen der vergangenen Monate haben diese Themen am Markt zeitweilig überlagert, die großen Nachhaltigkeitstrends jedoch bleiben ungebrochen.

Diese PM mit Grafiken als PDF ansehen.

Kontakt
Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg e.V. (FÖL)
Michael Wimmer
Marienstraße 19-20
10117 Berlin
Tel.: 030 284824-39
E-Mail: m.wimmer@foel.de

Quelle: FÖL