Giersch essen und nicht ärgern

Der Giersch treibt so manchen Gartenbesitzer zur Verzweiflung, weil er sich so schnell ausbreitet und kaum zu bekämpfen ist.

Giersch
Bild von Hans auf Pixabay

Dabei ist Giersch weitaus mehr als nur ein lästiges Unkraut. In der Küche kann das schmackhafte und gesunde Wildgemüse zu Pesto, Suppen und Kräuterlimonade verarbeitet werden.

Sein fein-würziges Aroma erinnert an eine Mischung aus Möhrengrün und Petersilie. Besonders delikat sind die jungen, hellgrün glänzenden Blätter, wenn sie sich noch nicht voll entfaltet haben. Sie können in den Monaten März bis Mai vor der Blüte geerntet werden. Ältere Blätter schmecken herber, können aber gedünstet und in kleineren Mengen verwendet werden.

Wer das Wildkraut probieren möchte, kann Blätter und Stängel ähnlich wie Spinat als Gemüsebeilage zubereiten. Sie schmecken aber auch roh im Salat und Kräuterquark, in Tabbouleh, Quiche, Pfannkuchen und Eierspeisen. Selbst Kräuterlimonaden und grüne Smoothies lassen sich mit dem Kraut verfeinern. Fein gehackt kann Giersch als Petersilienersatz verwendet werden, und fermentiert schmecken die Blätter im Salat oder Joghurt. Einfach und schnell gemacht ist ein Giersch-Pesto: Blätter mit gerösteten Pinienkernen, Knoblauch, geriebenem Parmesan und Olivenöl im Mixer zerkleinern, in ein kleines Glas füllen und etwas Öl auf die Oberfläche geben.

Giersch (Aegopodium podagraria) gehört botanisch gesehen zu den Doldengewächsen. Die Pflanze mag es feucht und schattig und kommt in Gärten, in lichten Laubwäldern und am Waldrand vor. Da sie unterirdische Ausläufer bildet, kann sie sich massiv ausbreiten. Das Wildkraut ist leicht von giftigen Vertretern seiner Pflanzenfamilie zu unterscheiden, da es beim Zerreiben der Blätter nach Petersilie riecht. Wichtige Erkennungsmerkmale sind der dreikantige Blattstiel und die dreigeteilten gelblich-grünen Blätter.

Der Giersch hat viele wertvolle Inhaltstoffe, darunter Vitamin C und Provitamin A und hat sich auch in der Heilkunde bewährt. Er wird „Zipperleinskraut“ genannt, da er bei Gicht und Rheuma helfen soll. So leitet ein Tee aus den Blättern Harnsäure aus und kann als Kur Schmerzen lindern.

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de