Kakaopulver-Test: Nesquik von Nestlé ist „ungenügend“

Besonders Kinder lieben Kakao. Doch gerade für sie hält ÖKO-TEST die getesteten Kakaopulver für wenig geeignet.

Foto: ÖKO-TEST; New Africa/Shutterstock

Die großen Probleme der Hersteller: Schadstoffe, Zucker und viel Luft nach oben in Sachen fairer Handel. Bestenfalls „befriedigend“ lautet das ÖKO-TEST-Urteil.

ÖKO-TEST hat 16 Kakaopulver im Labor auf Schadstoffe und ihren Zuckergehalt untersuchen lassen. Nesquik und das Bio-Produkt Caribo sind aus ÖKO-TEST-Sicht „ungenügend“. Neben zwei anderen schafft es auch die beliebte Marke Kaba nur auf ein „mangelhaft“.

Die Hauptzutat der Produkte ist nicht etwa Kakao, sondern Zucker – die getesteten Pulver enthalten bis zu 87 Prozent davon. Auch Mineralölbestandteile und Cadmium verhageln einigen Produkten das Testergebnis. Gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) und das Schwermetall Cadmium reichern sich im menschlichen Körper an.

Während bei MOSH noch unklar ist, was es für Auswirkungen hat, ist bei Cadmium nachgewiesen, dass es über längere Zeit die Organe schädigen kann. „‚Ungesund‘ müsste auf den meisten Kakaopulvern stehen. Stattdessen sprechen die Bilder auf den Verpackungen gezielt Kinder an – das ist eine Frechheit. Aussagen wie die von Nestlé, ein Glas Nesquik könne ‚einen Beitrag zu einem ausgewogenen Frühstück‘ leisten, setzen dem noch eins drauf,“ sagt Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST-Chefredakteurin.

Die Verbraucherschützer wollten auch wissen, wie es um die Verantwortung der Hersteller in Sachen Anbau steht. Denn: Kakaoanbau und -handel im globalen Süden stehen wegen der oftmals schlechten Arbeitsbedingungen und unzureichenden Umweltbemühungen in Verruf. Kinderarbeit, der Einsatz von hochgiftigen Pestiziden und Waldrodungen sind gängige Praxis. Im Test bleiben die Lieferketten oft undurchsichtig. Lediglich die beiden Bio-Hersteller Rapunzel und Gepa liefern lückenlose Nachweise der Lieferketten bis zu den Kleinbauern.

Auch in Sachen faire Bezahlungen haben die beiden Hersteller die Nase vorn: Da existenzsichernde Löhne selbst durch Siegel wie Fairtrade und Rainforest Alliance nicht garantiert sind, verpflichten sie sich freiwillig zu weiteren, hohen Sonderzahlungen. Den Ausschluss verbotener Kinderarbeit kann kein Hersteller im Test ausreichend belegen. In puncto Pestizideinsatz können aus ÖKO-TEST-Sicht die konventionellen Anbieter von den Bio-Anbietern lernen, bei denen im Anbau die allermeisten giftigen Pestizide verboten sind.

Drei Bio-Produkte und zwei konventionelle Kakaopulver erhalten das Gesamturteil „befriedigend“ – Bestnote in diesem Test. Darunter: die K-Bio Trinkschokolade von Kaufland und die Penny Cho Quick.

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Maiausgabe des ÖKO-TEST Magazins.

Quelle: ÖKO-TEST