Holunderblüten genießen

Köstliche Ideen und Tipps zur Ernte von Holunderblüten.

Holunderblüten
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Der Schwarze Holunder blüht im Frühsommer zwischen Mai und Juli. Seine gelblich weißen Blüten verströmen einen angenehm süßlichen Duft. Sie erfreuen nicht nur Augen und Nase, sondern auch den Gaumen, da sie essbar sind. Aber was lässt sich Köstliches aus ihnen zubereiten? Ein Klassiker ist Holunderblütensirup. Er ist mit wenigen Zutaten – meist Zitrone, Zitronensäure und Zucker – einfach selbst gekocht. Verdünnt mit Wasser ist er an heißen Sommertagen eine beliebte Erfrischung. Der Sirup eignet sich auch gut, um Desserts und andere Getränke zu verfeinern.

Das feine Aroma der Holunderblüten kann außerdem gut in Gelee oder Eis konserviert werden und harmoniert dabei perfekt mit Erdbeergeschmack. Die Blüten lassen sich sogar im Ganzen verspeisen – als gebackene Holunderblüten, auch als „Hollerküchle“ bekannt. Für diesen leckeren Nachtisch werden die Blütendolden in Teig getaucht und in heißem Öl goldgelb und knusprig ausgebacken.

Seit jeher wird der Schwarze Holunder als Heilpflanze genutzt: Tee aus Holunderblüten hilft zum Beispiel bei Erkältungen, da er eine schweißtreibende Wirkung hat. Zum Trocknen legt man die Blüten auf einem Tuch an einem luftigen Ort ohne Sonneneinstrahlung aus. Wenn sie in der Hand beim Reiben rascheln und zerbröseln, sind sie ausreichend getrocknet. Bei Bedarf zwei bis drei Teelöffel der getrockneten Blüten mit dem Teesieb in eine Tasse geben, mit kochendem Wasser aufgießen und zehn Minuten ziehen lassen.

Holunderblüten kann man nicht kaufen, sondern nur selbst sammeln. Holunder wächst meist als Strauch, kommt aber auch als kleiner Baum vor. Hierzulande ist er in Wäldern, Hecken und Gärten anzutreffen. Bei der Ernte gibt es ein paar Dinge zu beachten: Die Blüten sollten vollständig geöffnet sein und nicht gewaschen werden, nur so können sie ihr volles Aroma behalten. Damit sie nicht mit Schadstoffen belastet sind, am besten abseits stark befahrener Straßen pflücken. Der optimale Sammelzeitpunkt ist übrigens vormittags oder mittags, nachdem der Tau getrocknet ist und die Sonne scheint. Durch sanftes Schütteln können Käfer und andere Insekten entfernt werden.

Achtung: Der Schwarze Holunder hat giftige Doppelgänger. Daher ist es wichtig, ihn richtig zu erkennen. Die tellerförmige Wuchsform der Holunderblüte ist gut von der traubenförmigen Blüte des giftigen Traubenholunders zu unterscheiden. Außerdem besitzt der Schwarze Holunder gelbe Staubbeutel, die des giftigen Zwergholunders sind rot bis rosa.

Julia Seeher, www.bzfe.de