Empfohlen wird diese Ernährungsform für werdende Mütter nicht. Wer dennoch weiter rein pflanzlich essen möchte, muss einiges beachten.
Eisen, Eiweiß sowie Zink, Kalzium, Folsäure und Jod: Im Verlauf der Schwangerschaft steigt der Bedarf an diesen Nährstoffen besonders an. Gerade für Veganerinnen ist das eine Herausforderung, da sie meist weniger von den benötigten Nährstoffen aufnehmen als Frauen, die sich mit Mischkost ernähren. Sie sollten sich während ihrer Schwangerschaft daher gut beraten lassen.
“Viele Veganerinnen sind zwar gut informiert, aber in dieser speziellen Situation ist eine Überprüfung gemeinsam mit einer qualifizierten Ernährungsfachkraft wichtig”, rät Andrea Kornblum, Ökotrophologin beim Netzwerk “Gesund ins Leben” in Bonn, im Apothekenmagazin “Baby und Familie”.
Zu wenig B12 ist schlecht fürs Baby
Für Veganerinnen sind darüber hinaus noch weitere Nährstoffe kritisch – allen voran Vitamin B12. “Es gibt kein pflanzliches Lebensmittel, das natürlicherweise B12 enthält”, erklärt Kornblum. Wer tierische Produkte meidet, kommt um Nahrungsergänzungsmittel nicht herum. Ein Mangel schadet im schlimmsten Fall dem Baby, denn B12 ist wichtig für die Entwicklung des Gehirns.
Das gilt auch für die Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA): Wenn kein Fisch auf dem Speiseplan steht, sollte sie täglich zugeführt werden – über Nahrungsergänzungsmittel aus Mikroalgenöl oder damit angereicherte Lebensmittel. Zwar liefern auch einige pflanzliche Produkte Omega-3-Fettsäuren, zum Beispiel Lein- und Rapsöl oder Walnüsse, sie enthalten aber nur eine Vorstufe von DHA. Diese kann der Körper nicht in ausreichender Menge in DHA umwandeln.
Mit einem Tagebuch die Ernährung kontrollieren
Gute Adressen für die Beratung gibt es zum Beispiel über den Berufsverband Oecotrophologie ( www.a-u.de/!958303) oder das Netzwerk “Gesund ins Leben” ( www.a-u.de/!958317). In der Regel wird ein Ernährungstagebuch geführt und dann unter Einbeziehung der Laborwerte von Ärztin oder Arzt ein Ernährungsplan für die Schwangerschaft erstellt. Werdende Mütter können sich bei ihrer Krankenkasse erkundigen, ob sie die Kosten übernimmt.