Plant-based ist mehr als „nur“ Obst und Gemüse

Impulse aus dem 6. „Foodie Café“ des BZfE.

Helfen neue Begriffe wie plant-based oder pflanzenbasiert dabei, Menschen zu einer gesünderen und nachhaltigeren Ernährung zu motivieren? Was ist von pflanzlichen Alternativen für Burger-Pattys oder Käse zu halten? Und welche Rolle spielen Mensen und Kantinen auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Ernährung? Diese und weitere Fragen diskutierte die wachsende Foodie-Community des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) im 6. Foodie Café. Bei dieser digitalen Veranstaltung tauschen sich regelmäßig Menschen aus, die beruflich oder privat einen genussvollen und klimafreundlichen Lebensstil in die Gesellschaft tragen wollen und dafür ihre Reichweiten in den Sozialen Medien nutzen.

Dieses Mal trafen sich rund achtzig Teilnehmende, die Wissen, Erfahrungen und Meinungen zu „eating plant-based“ diskutierten. Schon die Sammlung von Hashtags beim Kennenlernen zeigte die Vielfalt der vertretenen Berufe, und alle machen sich für eine pflanzenbasierte Ernährung stark: Sie reichten vom #foodjournalisten über die #Diätassistentin bis hin zur #gastrosophin.

Doch was heißt plant-based eigentlich? Bisher fehlen eindeutige Definitionen, und alle verstehen etwas anderes darunter. Aber viele Foodies finden die neuen Begriffe auch gut. Sie lassen mehr Spielraum für tierische Lebensmittel und klingen vielleicht weniger dogmatisch als vegan oder vegetarisch. Manche Menschen haben trotzdem Angst, nicht satt zu werden, wenn vor allem Gemüse auf dem Teller liegt. Dabei bedeutet pflanzenbasiert natürlich viel mehr: sättigendes Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Saaten und pflanzliche Fette. Und eben auch ausgewählte tierische Erzeugnisse wie Fleisch, Wurst und Käse in Maßen – am besten aus einer nachhaltigen und artgerechten Tierhaltung.

Ähnliche Vorbehalte haben noch viele Köchinnen und Köche in Mensen und Kantinen. Das sollte sich dringend ändern, meinen die Foodies. Gleichzeitig braucht es entsprechende Lieferketten und vorverarbeitete Lebensmittel aus der Region, die für nachhaltiges Kochen in Großküchen wichtig sind.

Und dann muss es natürlich schmecken und gesund sein. Das gilt für Selbstgekochtes genauso wie für Veggie-Schnitzel aus dem Kühlregal. Die Ernährungsberaterinnen und -berater unter den Foodies beobachten allerdings, dass vegetarisch oder vegan lebende Menschen nicht immer optimal mit Eiweiß oder anderen Nährstoffen versorgt sind. Für die Fleischliebhaber brauchen sie dagegen viel Fingerspitzengefühl, um sie zu pflanzenbetontem Essen zu motivieren. Dabei können vegetarische Alternativprodukte oder pikante Brotaufstriche aus Hülsenfrüchten und Gemüse helfen.

Was die Kommunikation und Ernährungsbildung angeht, waren sich alle Foodies einig: Hier sollte der Fokus ganz klar auf Ausprobieren, Spaß und Genuss statt Verzicht liegen. Zwar steht pflanzenbasiert tatsächlich für „weniger Tier“ auf dem Teller, lässt sich durch „mehr Pflanze“ aber problemlos ausgleichen. Wer entlang der Saison „vom Gemüse her denkt“, bringt automatisch Abwechslung in den Speisenplan. Leckere und bunte Gerichte überzeugen mit Geschmack. Alltagstaugliche Rezepte helfen beim Selberkochen. Aromatische Wildkräuter oder selbstgeerntetes Obst und Gemüse öffnen die Sinne für die kulinarische Vielfalt der Natur. So lassen sich auch Skeptiker durch guten Geschmack und positive Erlebnisse überzeugen und Schritt für Schritt auf den Weg zu einer mehr pflanzenbasierten Ernährung mitnehmen.

Weitere Informationen:

Die vielen Impulse und Ideen für „eating plant-based“ aus dem Foodie Café wurden auf einer interaktiven digitalen Pinnwand gesammelt. Es ist über die Website www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungskommunikation/6-foodie-cafe für alle Interessierten frei zugänglich. Wer sich für die weiteren Aktivitäten rund ums Foodie Café interessiert, meldet sich am besten zum „Foodie-Café-Newsletter“ an oder folgt dem „Was-wir-essen-Blog“ auf Instagram.

Quelle: Gabriela Freitag-Ziegler, www.bzfe.de